Zeiss Otus 55mm f/1.4

Kommentar: Zeiss Otus 55mm f/1.4 und 85mm f/1.4

Auf der IFA 2014 in Berlin hat Zeiss das neue Otus 85mm f/1.4 vorgestellt, das sich dank seine überragenden Abbildungsleistung zum „kurzen“ Bruder Otus 55mm f/1.4 gesellt und der Konkurrenz zeigt, wo die Reise hingeht!

Zeiss Otus 55mm f/1.4
Zeiss Otus 55mm f/1.4 (Foto: zeiss.de)

Werbeversprechen und Testberichte:

Es sind markige Sprüche, mit denen man wirbt, so ist die Sprache vom besten Standard-Objektiv der  Welt, wenn es im das Otus 55mm geht. Das 55er durfte in den letzten Monaten beeindruckend beweisen, wie ernst man es mit dieser Aussage meint. Es setzte sich an die Spitze des Objektivvergleichs von DxOMark, einer Seite, die in intensiven Tests, sowohl Objektive als auch Kameras auf Herz und Nieren prüft. Mit einem Spitzenwert von 50 Punkten auf der eigenen Skala, setzte sich das Otus 55m mit 6 Punkten Abstand vor der Nikkor 85mm f/1.4, das für seine Schärfe durchaus bekannt ist. Wichtig ist es zu wissen, dass die Objektive immer in Kombination mit Kameras getestet werden, dieses Gesamtpaket sorgt dann für die Bewertung. Das Otus 55mm wurde an der Nikon D800E getestet, das Nikkor an der D800 ohne E, das soll zur Vollständigkeit hier erwähnt sein, eventuell wäre da ein Punkt mehr drinnen gewesen.

Man sieht, es bedarf hochauflösender Sensoren, damit die Objektive, die nach neuer Bau- und Rechenart gefertigt wurden, ihre Leistung ausspielen können und man mag munkeln, dass diese Objektive, noch Auflösungsreserven haben. Lange Rede kurzer Sinn, das Zeiss Otus 85mm f/1.4 setzt sich als „Das beste kurze Tele-Objektiv der Welt“ direkt hinter seinen brennweitenkürzeren Bruder und markiert nun Platz zwei in der DxOMark Bestenliste.

Zeiss Otus 85mm f/1.4
Zeiss Otus 85mm f/1.4 (Foto: zeiss.de)

Der Übersicht halber hier einmal die aktuelle Top-5 Rangfolge (bereinigt ausschliesslich nach Objektiven!):

  1. Zeiss Otus 55mm f/1.4 an D800E mit 50 Punkten nach DxOMark
  2. Zeiss Otus 85mm f/1.4 an D800E mit 49 Punkten nach DxOMark
  3. Nikkor 85mm f/1.4 an D800E  mit 44 Punkten nach DxOMark
  4. Nikkor 85mm f/1.4 an D800E mit 44 Punkten nach DxOMark
  5. Zeiss APO Sonnar 135mm F/2 and D800E mit 44 Punkten nach DxOMark

Preis und Sinn oder Unsinn:

Kommen wir zum springenden Punkt, dem Preis, das Zeiss Otus 55mm f/1.4 liegt für Rund 3500 € in der virtuellen Ladentheke (Amazon Affiliate) und ist für Canon und Nikon Mounts verfügbar. Das längere Modell 85mm f/1.4 schlägt mit rund 4000 € zu Buche!

DxOMark Lens Compare
DxOMark Objektivvergleich (Screenshot: dxomark.com)

Das klingt nach astronomisch hohen Summen und die halbe Welt schreit auf, wer kauft für so teures Geld denn Objektive ein? Setzen wir aber das ganze mal in Relation mit der Leistung, kommen wir sehr schnell zu einem Punkt, wo die Grenze zwischen Kleinbild (also dem DSLR Vollformat) und dem Mittelformat quasi fliessend wird. Sensoren wie in der Nikon D800E oder Sony A7R, wie ich sie im Einsatz habe, kommen mit einer derartigen Auflösungsreserve und knackigen Details, sowie Mikrokontrasten daher, dass der nominelle Vorteil, wie der einer Hasselblad, oder der von mir getesteten Phase One, mit IQ250 Digitalrückteil, kaum mehr realistisch sichtbar ist. Abbildungsstarke Objektive wie die Zeiss Otus‘ helfen hier natürlich zusätzlich und bilden so feine Mikrokontraste ab, dass man sich rein auflösungstechnisch und von der Schärfe her ganz klar im Mittelformatrevier befindet. Der tolle Schärfeabfall der Zeissobjektive lässt zusätzlich Mittelformat-Feeling entstehen, so dass man, wenn man die Anschaffungen mal auf einem Blatt Papier gegenüber stellt, schon eine klare Tendenz sehen kann. Nun munkelt man, dass Sony zum Start des neuen Jahres sogar Kleinbildvollformat-Sensoren, mit noch höheren Auflösungen bringen könnte (46 Megapixel laut sonyalpharumors.com) und damit ist man mitten drin im Mittelformatterrain.

Nikon D800E + Zeiss Otus 85mm:

Rechnen wir nun einmal die teurere Nikon-Variante und nehmen die D800E als Basis, sind wir bei rund 3000€ für den Body, dann legen wir ein Otus oben drauf und da wir ja großzügig sind und gerne Portraits fotografieren, soll es auch das 85mm sein, sprich 4000€ aus dem Sparschwein räubern – stehen also summa sumarum 7000€ auf dem Zettel! Das ist ein stolzer Preis, dafür gibt es aber auch nachweislich eine Top-Qualität, die sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen kann.

Phase One DF654+ + IQ250 Back + Schneider Kreuznach 110mm:

Bauen wir uns mal einen Mittelformat-Konkurrenzaufbau! Wir brauchen eine Kamera, welche wir in Form der DF645+ finden, also eine Mamiya-Basis: Kostenpunkt (je nach Deal irgendwo zwischen 2000 € und 4500 €, bis geschenkt zum Gesamtset dazu) , hinten drauf das 50 Megapixelback IQ250 das liegt bei 25000 € Liste!!!, dazu noch eine Linse, das 110mm Schneider Kreuznach f/2.8 liegt ungefähr im Brennweitenbereich des 85mm auf Kleinbild und ist gebraucht für um die 3500 € zu bekommen, also konkurrenzfähig zum Zeiss Otus. Egal wie wir es also drehen und wenden, selbst wenn wir den Kamerabody aussen vor lassen, wir liegen bei einem Mehrfachen der Kleinbildvariante, die aber in ihrer Leistung kaum mehr hinter dem Mittelformat zurücksteht. Sagen wir also Back+Objektiv: 25000€ + 3500 € = 28500 € – Schnäppchen!

Mein persönliches Fazit:

Bei 11500 € Differenz, von einer nur messbaren, aber kaum mehr sichtbaren Bevorteilung in Richtung Mittelformat, die, sollte der 46 Megapixel-Kleinbildsensor Wirklichkeit werden, aller Wahrscheinlichkeit nach, gar nicht mehr vorhanden ist, ist die Entscheidung klar. Ich habe mir beide Welten bereits ausgiebig angeschaut und mich aktuell für den schmaleren Weg entschieden, sowohl was die Abmessungen auf Reisen, als auch die Belastung des Geldbeutels angeht und bin bei der Sony A7R gelandet. Ich habe hierzu sehr gute Optiken, unter anderem das Zeiss Sonnar 55mm f/1.8 für den FE Mount, welches im DxOMark ganz oben mitspielt (42 Punkte nach DxO Mark, gemessen an einer A7R). Im Vergleich zur Phase One Kombination bietet mir die A7R mit dem Zeiss Sonnar einen so unglaublichen Vorteil, alleine im AF Bereich (Augen-Autofokus!!!), als auch in der manuellen Fokussierung, dank Fokuspeaking und Fokusvergrößerung, wie ich sie an der Phase One nicht im Ansatz hätte beobachten können. Der AF ist langsam, hat einen einzigen zentralen Kreuzsensor, der mal gut und mal weniger gut trifft – Fairerweise muss hier gesagt sein, wenn er trifft, dann sind die Bilder knackenscharf, da wo sie es sein sollen, wenn er aber nicht trifft und das kommt häufiger vor, als einem lieb sein kann, dann rauft man sich die Haare! Von der manuellen Fokussierung möchte ich gar nicht reden, denn hier fehlt mir ein Schnittbildindikator, als Minumum, da kann es Sony mit seinen technischen Hilfestellungen ein Vielfaches besser! Somit liegen für mich und meine Arbeitsweise, die Vorteile sowohl preislich als auch technisch auf Seiten der Kleinbild-Vollformatwelt, in der ich den auflösungsstarken Sensor gerne auch hochklassigen Objektiven unterstütze um die Leistung voll ausnutzen zu können.

Der Preis eines Zeiss Otus rechnet sich also schon, wenn man die Relation im Auge hat und tatsächlich diese Leistung in seiner täglichen ARBEIT (und ich rede hier tatsächlich von Arbeit, denn für einen Hobbyfotografen sehe ich die Objektive definitiv als einen Traum an, der ein solcher bleiben sollte, ausser man hat zuviel Geld auf der hohen Kante!) gebrauchen kann!

Sony NEX 7 Review – Tausche DSLR gegen spiegellose Kamera – Teil 2

Die Objektive:

18-55mm Kit-Objektiv:

Sony lieferte zusammen mit der NEX 7 das Kit-Objektiv mit einer Brennweite von 18-55mm inklusive optischer Bildstabilisierung mit. Dieses Objektiv ist klein und kompakt. Die Bilder, die man mit Hilfe des Objektives machen kann, sind ganz ansehnlich, jedoch reissen sie mich nicht vom Hocker, aber was will man von einem Kit-Objektiv erwarten. Für die Aufnahme von Videos eignet es sich aber durchaus, hier hilft das geringe Gewicht und die kompakten Abmessungen. Ein paar Bilder (alle bis auf das mit den beiden Büffeln), die ich beim Sandskulturenfestival in Søndervig aufgenommen habe, wurden mit dem Kit-Objektiv geschossen: [gp-post href=“https://plus.google.com/106966343946432811714/posts/LhdDdXpz726″]

Sony SAL 18200LE:

Ich halte nichts von Suppenzooms, sorry Superzooms. Rein von den Zahlen her beschreibt ein solchen Objektiv zwar einen tollen Brennweitenbereich, der so ziemlich all das abdecken sollte was man während einer Reise gebrauchen könnte, aber meist leidet die Qualität spürbar. Das Objektiv ist mit einer Offenblende von 3,5 bei 18mm zwar noch akzeptabel, aber nach hinten raus wird es mit einer 6.3er Blende schon sehr düster. Will man eine sinnvolle Qualität erreichen muss man abblenden, aber dann braucht man schon sehr viel Licht, oder muss die Empfindlichkeit hochdrehen, das eine ist nicht immer vorhanden und das andere selten so gewünscht. Sony SAL 18200LE

Ich habe mit dem Reisezoom nur kurz gespielt, dann hat es mich schon zu sehr enttäuscht, ich werde noch einen direkten Vergleich zum Tamron 70-200 machen, damit man den Untschied sehen kann. Zwei Fotos welche halbwegs ansehnlich wurden, sind von einer Möwe auf einer Straßenlaterne, sowie von einem Stein am Strand und das soll schon etwas bedeuten!
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Hier musste man aber schon deutlich in der Bildbearbeiten nacharbeiten, damit die CAs (chromatische Aberrationen) nicht so sehr strahlen und die Bilder für mich persönlich akzeptabel wurden. Das Objektiv bekommt von mir keine Kaufempfehlung, aber bedenkt, ich bin durchgängige Lichtstärken und/oder Festbrennweiten gewohnt! Ausserdem: Optisch ein missratenes Phallussymbol…

Sony SAL18200LE Donkey Dick

Sony SAL 16F28:

Zur schlanke Linie der NEX 7 passt das Festbrennweiten-Pancake SAL16F28, mit einer maximalen Öffnungsblende von F 2.8 schon am besten, denn es trägt am wenigsten auf. Leider vermittelt es von der Haptik her von minderer Qualität zu sein. Rein vom Gewicht könnten auch die Linsen aus Kunstoff sein, so leicht ist das Objektiv.

Sony SAL16F28 an Sony NEX7

Mit einer 16mm Festberennweite ist natürlich viel Inhalt im Bild, welchen das Objektiv recht gut darstellt. Es ist kein Wunder was die Schärfe angeht, zu den Rändern hin wird es deutlich sichtbar und Randabschattungen treten ebenfalls gerne auf, aber es funktioniert. Als Festbrennweitenliebhaber bekommt das 16er zwar einen Sentimentalitätsbonus, aber das war es auch schon, denn es ist nunmal nur gerade so noch durchschnittlich.

Sony LA-EA2:

Kommen wir zum für mich wichtigsten Teil, dem Adapter für meine A-Mount Objektive. Mit dem LA-EA2 ist es möglich diese Objektive an der NEX 7 zu betreiben, für mich ein so großer Punkt, da ich für den A-Mount ein paar sehr gute Gläser habe, die dem Sensor der NEX 7 überhaupt erst die Möglichkeit geben, sich entsprechend in den Vordergrund spielen zu können.

Sony LA-EA2 Adapter

Der LA-EA2 ist die größere Variante der sich im Produktprotfolio befindlichen A-Mount auf E-Mount Adapter. Im Gegensatz zum kleinen Bruder bringt der LA-EA2 einen Motor, sowie einen teildurchlässigen Spiegel mit, welcher die NEX 7 mit einem Phasendetektionsautofokus versieht. Allerdings verringert der Adapter die maximale Blendenöffnung auf F 3.5 (Bei der Nutzung des PDAF), egal welches Objektiv man ansetzt. In meinen Augen ist der LA-EA2 ein Muss, denn erst dann hat man Zugriff auf einen wirklich interessanten Objektivpark, der tief in die Minoltajahre zurückreicht und viele hochbewertete Schätze verbirgt. Das aktuelle Objektivlineup für Sonys E-Mount kann mich nicht begeistern, natürlich sind ein paar Zeiss-Linsen dabei, die traditioniell eine hohe Qualität bieten, aber es fehlen die Kracher, als auch die Auswahl.

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Der LA-EA2 schlägt mit runden 270€ zu Buche, ist aber eine Investition, an der man als ambitionierter Nutzer der NEX 7 sicher nicht vorbeikommen wird. Den Anschaffungspreis kann man sich durch die für günstigeres Geld, aber hochwertigeren A-Mount-Objektive wieder „amortisieren“.

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Angeschaut: Ubuntu Touch 13.10 auf dem Nexus 4

Canonical veröffentlichte Ubuntu 13.10 planmäßig am vergangenen Donnerstag und legte mit der finalen Version von Ubuntu Touch nach.

Ubuntu Touch auf dem Nexus 4

Das heisst, es gibt eine erste Version, die Canonical als einen solchen Stand ansieht, dass man ein mit Ubuntu Touch versehenes Gerät im täglichen Einsatz nutzen kann. Das stimmt, oder aber auch nicht. Wie ich das meine, möchte ich kurz beschreiben.

Ubuntu Touch, zumindest auf dem Nexus 4 und auch dem Galaxy Nexus, hat einen nutzbaren Funktionsumfang, soll heissen, man kann Telefonieren, SMS schreiben (sofern das überhaupt noch jemand tut), Fotos machen, im Netz surfen (sowohl mobil, als auch aus einem WLAN-Netz heraus) und… ja hier verließen sie ihn auch schon. Das war im Groben und Ganzen auch schon der Funktionsumfang. Native Apps sind bisher Mangelware, Videos kann man ebenfalls keine aufnehmen, hier ist man auf das Standbildknipsen eingeschränkt, dafür kann man all das tun, was unterschiedlichste Dienste über ihre Webseiten anbieten (bevorzugt über die mobilen Seiten).

Da ich nicht für eine Zurückhaltung bekannt bin, habe ich mir direkt am gleichen Abend die Version auf mein Nexus 4 übertragen und spiele seitdem damit herum. Die Einschränkungen merkt man sofort, das System bemüht sich flüssig zu laufen, tut es aber noch nicht, verschiedene Funktionen klappen einfach nicht so, wie geplant, zum Beispiel kann ich keine zwei Videos hintereinander abspielen, ausser ich kille die App zwischendurch. Das Bedienkonzept hingegen weiss zu begeistern, ich mag Gestensteuerungen, ich mochte das Blackberry Z10, ich mag somit auch Ubuntu Touch. Von oben nach unten wischen und man sieht die Benachrichtigungen sowie einen Schnellzugang zu den meistgebrauchten Einstellungen, von unten noch oben wischen und man wird in jeder Anwendung mit den zur Verfügung stehenden Optionen belohnt. Hat man mehrere Anwendungen geöffnet, so kann man bequem mit einem Wisch von links nach rechts durch diese durchwechseln und ein Wisch von rechts nach Links bringt uns entweder in eine Schnellstartleiste der Anwendungen (hierzu braucht es aber eine zweite Hand oder lange gelenkige Finger, wie ich sie nicht besitze) oder man kommt zurück auf den Homescreen. Alles in Allem ist das Konzept schnell verinnerlicht und man kann das Gerät sicher bedienen.

Was alles geht, welche Optionen zur Verfügung stehen, wie das System zu bedienen ist, habe ich euch in einem recht ausführlichen Video festgehalten, damit ihr euch einen sinnvollen Eindruck davon machen könnt:


Ubuntu Touch 13.10 auf dem Galaxy Nexus (YouTube Direktlink)

Ob das System nun für euch bereits interessant ist, müsst ihr selbst entscheiden. Ich werde die Entwicklung auf alle Fälle weiter beobachten und möchte mich aktuell noch zurückhalten, denn ein tatsächliches Fazit wäre zu dieser Zeit noch voreilig. Es ist ausreichend Luft nach Oben vorhanden, mit ein wenig Phantasie könnte es ein sehr interessantes System werden, noch ist es das aber nicht und ich hoffe dass Canonical dran bleibt, denn sonst versauert Ubuntu Touch in einer sehr kleinen Nische, die Niemand betritt!

Lasst mir eure Meinung da! Was haltet ihr von Ubuntu Touch, von Canonical und seiner Richtung, die sie mit Ubuntu ansteuern, ich freue mich über eure Sichtweisen!

 

Nokia Lumia 1020 – Goodbye Android, hallo Windows Phone!

Ganz oder gar nicht, so habe ich es hier verlauten lassen. Da ich keine Lust mehr auf die klassischen Testberichte habe, wird der Blick auf das Lumia 1020 auch ein tieferer und kein schneller oberflächlicher Test, gewürzt mit ein paar technischen Daten.

Nokia Lumia 1020

 

Das Nokia Lumia 1020, was wurde darüber alles schon geschrieben, das Kamerabiest unter den Smartphones, gepaart mit der Fertigungsqualität von Nokia, sowie Microsofts Windows Phone 8 Betriebssystem. Eine vielversprechende Kombination, wie ich finde, denn die Lumia-Modelle, die ich bisher in der Hand halten durfte (Lumia 800 Teil 1/Lumia 800 Teil 2, sowie das Lumia 920) haben durch eben diese Kombination allesamt einen guten Eindruck hinterlassen. Wenn man dazu noch Nokias Softwaredreingaben einbezieht, ist dies eine durchaus attraktive Mischung.

Das Lumia 1020 habe ich hier aus einem einizgen Grund liegen und das ist die Kamera. Die meisten wissen es sicherlich, ich fotografiere für mein Leben gerne und spekuliere weiterhin auf ein Hostentaschen-Multifunktionalgerät, mit Kameraschwerpunkt. Die bisherigen Berichte zur Leistungsfähigkei der 41 Megapixel PureView-Kamera lassen also hoffen, Zeit es selbst zu testen und somit landete das aktuelle Topmodell aus finnischem Hause heute bei mir.

Über Geschmack soll man bekanntlich nicht streiten und beim Lumia 1020 gilt dies für mich doppelt. Zwar ist die Kameraoptik beim schwarzen Modell nicht ganz so holzhammermäßig, wie bei den anderen Farbvarianten, aber es ist schon sehr prägnant – man zeigt einfach was man hat – ganz so, wie ein paarungsbereites Pavianweibchen, streckt das Lumia dem Anwender seinen Kamerahintern entgegen. Flach auf den Tisch liegend war diese Designentscheidung eine schlechte, denn das Lumia wackelt unbeholfen über jegliche Oberfläche, das gefällt mir ganz und gar nicht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Aluminium die ersten Kratzer davontragen wird.

Nokia Lumia 1020 Kamera

Der Test:

Damit ich mich zu einem ordentlichen Test zwinge, lege ich mein Nexus 4 zur Seite, klaue mir die SIM-Karte und lege diese ins Lumia 1020, ein kompletter Wechsel also, mal schauen ob Windows Phone 8 mittlerweile zur echten Alternative taugt und mich die Kamera so sehr begeistern kann, wie viele Tester vor mir. Das Lumia soll zum täglichen Begleiter werden, eine feste Zeitspanne für den Test habe ich mir nicht gesetzt, ich möchte mich hier nicht in einen Rahmen zwängen, der später eventuell nicht passt.

Der Primärgegenstand des Testes: Die Kamera und die Kamerafunktionen, ganz klar! Sekundär betrachte ich Windows Phone 8 als Betriebssystemsalternative zu Android, welches ich noch für kein anderes System hätte aufgeben wollen, häufig scheiterte es aber auch einfach am Gesamtpaket: Betriebssystem, Hardware und Ecosystem. Zum letzten Test des HTC 8X empfand ich das Gesamtgefüge noch nicht als wechselwürdig.

Nokia Lumia 1020 Windows Phone 8

Aller Anfang ist Schwer:

Es wird sehr häufig beschrieen, die Rede ist von der Appauswahl unter Windows Phone 8, hier muss man einfach noch Kompromisse eingehen! Ich habe mir einen Stamm an Apps für Android zugelegt, die ich regelmäßig nutze und ein guter Teol davon fehlt einfach unter Windows Phone 8, so leid es mir tut und so schwer es mir auch fällt, aber direkt nach der ersten Einrichtung bleibt hier ein Loch in meinem App-Herzen:

  • Google+ mit Hangouts!!! Für mich sehr wichtig.
  • Threema
  • Waze, welches ich wirklich täglich auf meinen Fahrten im Einsatz habe
  • Boxcryptor
  • regify
  • CacheSense (hier gibt es zwar Geocaching Live, was in meinen Augen aber keine Alternative ist)

Die Liste ist noch länger, aber dies sind die Apps, die ich zumindest einmal täglich nutze und für die es keine Alterntiven gibt. Vom Start weg also schonmal ein Handicap! Man schafft sich zwar Lösungen über Umwege, sprich noch kann ich mit den Hangout-Kontakten über IM+ und dessen Google Talk-Funktion kommunizieren, aber lasse hier schon Funktionen auf der Strecke, also gibt es keine Bilder, keinen Sprach- oder Videochat, alles nicht wirklich so schön. Dies ist ein Gefühl was Windows Phone bei Wechselwilligen hinterlässt, egal ob sie nun von Android oder iOS kommen, die Auswahl ist kleiner, auch wenn man immer behauptet dass von den Top 100 Apps, bald alles vorhanden ist, fehlen wir für mich wichtige Apps schon sehr lange. Mit zunehmender Beliebtheit des Betriebsystemes und Windows Phone sammelt immer mehr Einsteiger und Umsteiger ein, kann man zumindest darauf hoffen, dass immer mehr von den oben beschriebenen Apps ihren Weg ins System finden (Waze ist zumindest schon in pivater Beta, Boxcryptor scheint ebenfalls nicht mehr lange auf sich warten zu lassen und Google wird irgendwan zucken, sofern das System an Marktanteilen gewinnt).

Los geht es:

Ich freue mich auf den Test und bin gespannt was die Kamera kann, heute blieb noch nicht wirklich viel Zeit, als das ich hier schon etwas zu den ersten Tests würde sagen wollen.

Gibt es denn unter euch Windows Phone Anwender, oder gar Besitzer eines Lumia 1020? Ich würde mich über eure Erfahrungen und Eindrücke freuen, lasst mir einen Kommentar da.

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Sony NEX 7

Sony NEX 7 Review – Tausche DSLR gegen spiegellose Kamera – Teil 1

Im Sony NEX 7 Review teile ich meine Erfahrungen mit, die mit dem Tausch einer DSLR hin zu einem spiegellosen Kamerasystem einhergehen. Der Bericht wird in den nächsten zwei Wochen weiter anwachsen und einen massiven Umfang bekommen, also allen Lesefaulen empfehle ich schon jetzt: dieser Artikel wird nichts für euch sein!

Sony NEX 7 Testumfang

Wie im vergangenen Artikel bereits mitgeteilt, Sony stellte mir eine NEX 7, inklusive drei Objektiven und einem Adapter, zur Verfügung. Diese Ausrüstung habe ich mit in meinen Urlaub genommen und teste in diesem Zusammenhang, was die Kamera und was die Objektive leisten können. Der Artikel wird in mehrere Unterbereiche aufgeteilt sein und verschiedene Aspekte beleuchten.

Vorneweg der Disclaimer: Sony hat die NEX 7 mit Kit-Objektiv, das SEL-18200LE, das SEL-16F28 und den LA-EA2 Adpater für Objektive mit A-Bajonett für knappe 4 Wochen zur Verfügung gestellt. Ich bekomme kein Geld für den Artikel und muss die Kamera inklusive der Objektive und des Adapters zum Ende des Testzeitraumes zurücksenden.

So, nun geht das los. Ich möchte zur Kamera und den Objektiven so wenig wie möglich technische Details verlieren, daher verlinke ich auf die jeweiligen Seiten bei Sony, auf denen man sich all diese Dinge fein säuberlich zusammenlesen kann und konzentriere mich lieber darauf, meine Ansprüche an das System, sowie die Erfahrungen mit dem System darzustellen.

Ich fotografiere primär mit einer SLT-Kamera von Sony, nämlich der Alpha 77, diese besitzt zwar einen Spiegel, dieser ist allerdings teildurchlässig und bietet dadurch gewisse Vorzüge gegenüber anderen DSLR-Kameras, dazu aber an anderer Stelle mehr. Nun ist meine liebste Kombination an der Alpha 77 entweder das Sigma 70-200mm F2,8 EX DG OS HSM oder das Tamron SP AF 28-75mm F/2.8 XR Di LD Aspherical [IF] MACRO, beide liefern eine tolle Bildqualität, die für alle meine Zwecke mehr als zufriedenstellend ist – sie haben aber einen Nachteil: das Gewicht eben dieser Kombination, die gerne noch mit dem Hochformatgriff zusätzlich belastet wird.

Diese beiden Objektive sind das absolute Minimum, was ich mich mir herumschleppe, gerne liegt auch noch etwas Weitwinkligeres dabei, sowie ein oder zwei Festbrennweiten, noch ein Blitz und und und. Wie man sieht, eine Ausstattung, die gerne schnell ein paar Kilo auf die Waage bringt und sich im Fotorucksack nach wenigen Kilometern zu Fuß auch spürbar zu erkennen gibt.

Da der Urlaub anstand und Sony schnell an Bord war, habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Sony NEX 7 als einzige Kamera zu nutzen und zu testen wie sich diese schlägt, Gewichts- und abmessungstechnisch ist es ein deutlicher Unterschied, schon alleine vom Gehäuse her, aber auch in der Kombination mit ähnlichen Brennweiten, wie hier im Vergleich die Alpha 77 mit dem Sigma 70-200 und die NEX 7 mit dem SAL 18-200 (Fotoqualität bitte nicht bemängeln, das entstand mit einem Blackberry Z10):

SP AF 28-75mm F/2.8 XR Di LD Aspherical [IF] MACRO

Man sieht klar, dass hier Welten zwischen liegen, auch Qualitativ, aber dazu später mehr! Ein Umstieg ins spiegellose Lager mag reizvoll sein, man sollte aber gut überlegen, was man vor hat und wo die eigenen Schwerpunkte liegen, wo man her kommt, sprich von welchem Hersteller hat man eventuell bereits eine DSLR und passende Objektive, und abschliessend seine Wahl treffen. Ich betrachte meinen Test als Trockenübung für einen tatsächlichen Umstieg und werde auch immer wieder mit diesem Gedanken im Hinterkopf, an die einzelnen Teilbereiche des Tests herangehen. Ein Umstieg innerhalb des Sony-Lagers ist vergleichsweise sanft, aber auch von Nikon zu Sony hat es nicht so arg weh getan, wie Trey Ratcliff gerne beschreibt.

Vom Rauschen und Objektiven:

Über die Gründe warum ich die NEX 7 teste und warum ich mir vorstellen kann die DSLR/SLT an den Nagel zu hängen, vor allem was Fotografie auf Reisen und im Freien angeht, habe ich bereits geschrieben. Meine Alpha 77 und die NEX 7 eint der APS-C Sensor, der mit 24,3 Megapixeln auflöst und in der Lage ist 12 (A77), bzw. 10 (NEX 7) Bilder in der Sekunde zu schiessen. Diesen Sensor habe ich lieben gelernt und komme mit seinen Eigenheiten sehr gut klar. Eine super rauscharme Arbeitsweise benötige ich nicht, da ich grundlegend lieber im 100er ISO-Bereich unterwegs bin und mit Stativ arbeite, das rauscht weniger und vermeidet Verwackler, ist man im Street-Fotografie Metier unterwegs, kann man getrost auf die Auto-ISO Funktion vertrauen, die Kamera regelt hier sinnvoll mit und produziert ansehnliche Bilder, leider fehlt mir hier eine Option, wie bei der A77, den maximalen ISO-Wert zu setzen, wenn ich den Automatikmodus anwähle (kann auch sein, dass ich die Option einfach nicht finde).

Wichtig war es mir, dass ich im Test meine eigenen Objektive nutzen kann, so wie ich dies bei einem Umstieg auch tun möchte, denn das eine oder andere Glas ist nicht gerade günstig und sollte man sich für eine Kamera entscheiden, die nochmal den Preis der bereits vorhandenen kosten soll (rund € 1000,-), dann möchte man nicht erneut in Objektive investieren, wenn vernünftiges Arbeitsgerät bereits vorhanden ist. Aus diesem Grunde lieferte man mir freundlicherweise den Adapter vom A-Mount auf den E-Mount (der vom NEX System genutzt wird) mit. Warum Sony nicht von Anfang an minimal dicker gebaut hat und den Bajonettanschluss identisch gehalten hat, ist mir ein Rätsel, denn so hätte man Zugriff auf den kompletten Objektivpark des Alpha und sogar der aus Minoltazeiten noch verfügbaren Objektive gehabt. Nun nutzt man den E-Mount und muss sich Vorwürfe gefallen lassen, dass die Auswahl recht gering ist, was die Objektive anbetrifft und dass die verfügbaren Objektive selten mit hoher Abbildungsleistung glänzen können (die Zeiss-Variante mal aussen vor gelassen). Was die von Sony gelieferten Objektive können und wie sich sich in meinen Augen geschlagen haben, werde ich später im Test mit entsprechenden Bildern näher ausführen.

Die NEX 7:

Sony sendete mir die NEX 7 eine Woche vor Urlaubsantritt zu und liess mir somit genug Zeit mich mit dem System vertraut zu machen. Ich hatte vor einem Jahr bereits eine Sony NEX C3 zum Test, somit war die NEX 7 kein Neueinstieg für mich. Schauen wir uns die Reiseausrüstung einmal genauer an, denn auf diese Komponenten werde ich immer wieder Bezug nehmen. Die NEX 7 kommt mit Kit-Objektiv, plus SAL 18200LE und SAL16F28. Das Kit und das 18-200mm sind optisch stabilisiert, dies liegt darin begründet, dass Sony nicht wie in den Alpha-Kameras eine optische Stabilisierung in Form eines freischwingenden Sensors direkt im Gehäuse verbaut. Das finde ich sehr schade, denn der SteadyShot (so der Name) hat bisher sehr gut geklappt und mir in einigen Situationen bereits das Bild gerettet. Grund für den Verzicht dürfte die schlanke Bauweise der NEX-Kameras sein, alles was aufträgt, wird wegrationalisiert. Für reine NEX-Benutzer wird diese Tatsache nicht wirklich tragisch sein, micht stört es! Bisher habe ich mich nämlich sehr darüber gefreut, dass ich, egal welche Linse ich vor die Alpha klemme, jedes Glas von einer zusätzlichen Stabilisierung im Kameragehäuse profitiert, ohne Aufpreis. Nutze ich nun also Objektive wie das Sigma 70-200, welches selbst knapp 1,5 Kilo auf die Waage bringt, dann muss ich das Objektiv so auspendeln, dass so wenig wie möglich Verwacklungen auftreten, was hier eigentlich nur noch mit Stativ zuverlässig möglich ist. An der Alpha 77 habe ich es tatsächlich geschaft, dank der Stabilisierung im Body der 77, fast immer freihand mit dem Objektiv arbeiten zu können, ohne spürbaren Ausschuss. An der NEX 7 ist das so nicht mehr möglich, das zeigen die ersten Gehversuche mit der Kombination recht deutlich! Die Rückseite der Kamera wird vom verbauten Bildschirm geziert, welcher eine Auflösung von 921.600 Bildpunkten bei 3 Zoll beheimatet. Dieser Bildschirm ist neigbar und kann leider nicht geschwenkt werden, wie bei der Alpha 77, was gerade bei Videoaufnahmen für mich sehr hilfreich war, da man auch vor der Kamera sitzend/stehend, das Bild anzeigen lassen kann, was mit der NEX 7 nicht möglich ist:

Sony NEX 7 Rückseite Display

Die beiden Drehknöpfe an der rechten Oberseite sind als Wahlräder belegt und stehen in unterschiedlichen Modi für unterschiedliche Funktionen zur Verfügung. Im vollmanuellen Modus sind sie klassisch für die Verschlusszeit und Blende eingeteilt. Leider sind die Räder etwas zu leichtgängig, was hin und wieder zu ungewollten Einstellungsveränderungen führt, ein minimal greifenderes Raster wäre hier wünschenswert gewesen. Die rote Videotaste lässt sich im Menü deaktivieren, denn diese schreit danach ausversehen betätigt zu werden – ich will gar nicht erzählen wieviele unsinnige Minute an Videomaterial so bereits entstanden sind. Ansonsten befindet sich auf der Rückseite ein Wählrad, mit 4-Wege Wippe, sowie eine Bestätigungstaste in dessen Mitte, als auch eine kombinierte AF/MF und AEL Taste, die per Schalter ihre Funktion wechseln kann. Zwei nahezu freibelegbare Tasten, sowie eine Taste um den eingebauten Blitz (Leitzahl 6) auszufahren und eine Taste um die Ansichtsfunktion zu starten, runden die kompakte Rückseite ab. Über den digitalen Sucher kann man sich streiten, muss man aber nicht, er ist einfach klasse. Ich habe mich bei der Alpha 77 bereits an ihn gewöhnt, in der NEX 7 arbeitet ebenfalls ein XGA OLED Sucher, der 100% des Bildbereiches abdeckt und wahlweise die eingestellten Effekte, Blendenwirkung, Farbanpassungen usw. anzeigt, oder wie ein klassischer optischer Sucher arbeitet und einfach das unveränderte Bild „live“ widergibt. In dunklen Umgebungen rauscht der Sucher natürlich, liefert aber mehr beurteilbaren Inhalt, als man ihn bei einem optischen Sucher hat, aber wie gesagt, über die Sucherfrage kann man sich köstlich streiten.

An der Seite gibt es eine Reduktion, der aus der Alpha 77 bekannten Anschlüsse:

Sony NEX 7 Anschlüsse

Ein Mini-USB, HDMI Ausgang, sowie ein Anschluss für ein Mikrofon, welches über 3,5mm Klinke mit Strom versorgt wird, mehr gibt es nicht. Keine Möglichkeit ein Blitzsynchronkabel oder einen kabelgebundenen Fernauslöser anzuschliessen, hier enttäuscht mich die NEX 7!

Auf der Oberseite gibt es einen Multifunktions-Blitzschuh, über den man nicht nur Sony-Blitze anschliessen kann, um die erbärmliche Funzel auszugleichen, die man ins Gehäuse verbaut hat, sondern weiteres Zubehör wie Richtmikrofone oder den eingesparten Blitzsynchronadapter (€ 180,- !!!). Überhaupt ist das NEX-System kein Günstiges, man muss es wirklich wollen und die Gewichtsreduktion und das kleinere Packmaß als Voraussetzung ansehen, denn sonst kann man sich sowohl bei Sony, als auch anderen Herstellern im DSLR/SLT-Bereich umsehen und bekommt ähnliche Sensoren und Leistungen, mit mehr Anschlüssen.

Sony NEX 7 Oberseite

Das spiegellose System hat allerdings einen riesen Vorteil, das was ich sehe, ist das, was ich bekomme. Das was auf den Sensor gelangt wird mir angezeigt, keine Umlenkung, kein Licht was geschluckt wird, ich kann die Schärfe sehr gut beurteilen, hier hilft das Focus-Peaking, was ich schon aus meiner Alpha 77 kenne!

Sony NEX 7 Sensor

Man blickt direkt auf den Sensor, einzig und alleine das Objektiv ist das, was zwischen Licht und Sensor liegt, kein teildurchlässiger Spiegel, der ein bisschen Licht schluckt, oder ein Spiegel, der zuvor in den Sucher umleitet, ohne das tatsächliche Bild anzuzeigen, was dann abgebildet wird. Ich mag das, denn in meinen Augen ist der Spiegel überflüssig, warum sollten wir uns nicht direkt das Bild anzeigen lassen, was wir erhalten, nachdem wir den Auslöser gedrückt haben? Ein Arbeitsschritt weniger – ich muss das Bild nicht nachher korrigieren, denn ich habe vorher gesehen was ich bekomme und kann mich dann bereits um das nächste Motiv kümmern!

Ja, im Studio mag das anders aussehen, hier kann der Effekt von Blitzgeräten nicht einberechnet werden und das Bild wird zu dunkel im optischen Sucher angezeigt…Na und! Schalte ich die Effektansicht einfach aus und arbeite wie mit jeder anderen DSLR auch.

Kommen wir zum Schluss, was die NEX 7 angeht, denn auf der Unterseite gibt es nicht viel zu sehen, ein Batteriefach, welches den NP-FW50 Akku beherbergt, der mich bei Bildern bisher nie im Stich gelassen hat, ein Videotest steht noch aus, damit ich euch sagen kann, wie lange der kleine Akku mitmacht. Schade auch hier, die Akkus meiner Alpha 77 kann ich nicht nutzen, hier wurden wieder Millimeter gespart, die zumindest hausinternen Umsteigern übel aufstoßen dürften. Im Batteriefach befindet sich der Einschub für den kombinierten Memory-Stick, bzw. SD-Karten Slot, sonst sehen wir hier noch ein Standardstativgewinde und das war es auch schon.

Sony NEX 7 Battery

Die sollte für einen ersten Einblick zur NEX 7 genügen, im nächsten Artikel geht es dann um die Objektive und Beispielfotos, die mit diesen Objektiven entstanden sind. Es würde mich freuen wenn ihr dann wieder vorbei schaut und den einen oder anderen Kommentar dalassen würdet.

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Garmin Oregon 600 im Displaytest [inklusive Video]

Garmin kündigte Anfang des Jahres die Nachfolger der Oregon-Serie an, welche nun seit Mai verfügbar sind. Eines eint die Neuankömmlinge, ein neues kapazitives Display. Was das Display kann, das wollen wir euch kurz zeigen.

Garmin Oregon 600 Displaytest 1

Garmins neue Oregon-Serie besteht aus dem 600 und 650, jeweils mit und ohne t (Topo-Karte für Deutschland). Unterscheidungen gibt es zwischen den Geräten lediglich in Form des verbauten internen Speichers und zwischen 600 und 650 durch die verbaute Kamera mit LED Blitz.

Die Speicherversionen stellen sich wie folgend dar:

  • Garmin Oregon 600 (rund 2 GB interner Speicher), Preis 379 € ([amazon_link id=“B00BNRJZR8″ target=“_blank“ container=““ container_class=““ ]Amazon: 353 €[/amazon_link])
  • Garmin Oregon 600t (rund 4 GB interner Speicher), Preis 449 € ([amazon_link id=“B00BNRKU18″ target=“_blank“ container=““ container_class=““ ]Amazon 432 €[/amazon_link])
  • Garmin Oregon 650 (rund 4 GB interner Speicher), Preis 449 €
  • Garmin Oregon 650t (rund 8 GB interner Speicher), Preis 519 €

Der kapazitive Bildschirm unterstützt eine Multi-Touch Steuerung und ist sehr empfindlich. Die Berührungssensibilität lässt sich in zwei Stufen regeln (normal und hoch). Normal sollte in fast allen Fällen ausreichend sein, lediglich bei dickeren Handschuhen wird hoch benötigt, denn die neuen Modell lassen sich trotz Handschuhen noch ordentlich bedienen. Selbst bei Regen ist die Steuerungsfähigkeit gegeben, sofern das Display nicht komplett unter Wasser steht. Die Multi-Touch-Gesten beschränken sich auf vom Smartphone gewohnte Kommandos, so lässt sich die Karte natürlich mit zwei Fingern raus- und hereinzoomen.

Garmin Oregon 600 Rückseite

Ist der Bildschirm des Oregon 600 schon gut ausgeleuchtet und in Innenräumen, sowie im Dunkel gut ablesbar, so entfaltet er erst unter freiem Himmel seine vollständige Pracht. Selbst, oder besser gesagt gerade in hellstem Sonnenlicht strahlt die Anzeige, als hätte es niemals schlecht ablesbare Garmins gegeben. Im Vergleich zum Oregon 450 erscheinen die Geräte wie von unterschiedlichen Herstellern zu sein. Natürlich neigt das Display eher mal dazu eine Spiegelung auszulösen, jedoch ist es, wie im Video sehr gut sichtbar, selbst bei voller Sonneneinstrahlung, immer sehr gut ablesbar. Ganz klarer Daumen hoch für diese Leistung.


YouTube Direktlink

Leider ist das Bildschirmglas nicht so weit im Gehäuse versenkt, wie noch bei den Vorgängern, so dass man im ersten Moment mehr Angst hat das Gerät fallen zu lassen, wie gut der Schutz und die Härtung des Glases ist, wird sich leider nur im Notfall zeigen können.

Wir werden das Oregon 600 intensiv im Rahmen unserer Geocaching Touren testen und in den nächsten Wochen weitere Artikel, sowie einen umfassenden Testbericht zum Gerät veröffentlichen.

Solltet ihr selbst Fragen haben, die euch interessieren, lasst sie uns wissen und einen Kommentar dazu da, wir werden sie euch gerne beantworten und bei umfangreicheren Funktionen ein eigenes Video/einen eigenen Artikel daraus machen.

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Erfahrungsbericht: LG Pocket Photo – mobiler Fotodrucker

LG hat ein sehr breites Produktportfolio, denn neben TV-Geräten, Smartphones, Mikrowellen, Staubsaugern und einer ganzen Menge an weißer Ware, macht man nun auch in Druckern – mobilen Druckern, um genau zu sein.

LH Pocket Photo Draufsicht

Den LG Pocket Photo haben wir im Rahmen des Festival der Farben in die Tüte gesteckt bekommen, mit der dezenten Bitte sich das Gerät doch einmal anzuschauen. Als Blogger ist man über Testgeräte immer froh und entwickelt daraus gerne Content, der Hersteller muss es sich aber trauen dabei einen Satz heiße Ohren zu bekommen, so wie es im Falle des Pocket Photo sein wird – dazu kommen wir aber im Laufe des Artikels.

Was ist der Pocket Photo?

Aus dem Namen erschließt es sich beinahe unweigerlich, der Pocket Photo ist ein mobiler Drucker, der quasi „aus der Tasche heraus“ Fotos erzeugen kann. Dank verbautem Akku kann dies ohne jegliche Stromzufuhr geschehen, sofern man das Gerät vorab über Micro-USB Verbindung mit einer Steckdose in Verbindung gebracht hat.

LG Pocket Photo Lieferumfang

Wie wird gedruckt?

LG greift beim Druckverfahren auf eine Variante zu, die von ZINK (steht für Zero Ink), einem Polaroid-Tochterunternehmen entwickelt wurde. Ganz grob gesprochen wird hier Papier genutzt, dass verschiedene Ebenen besitzt, in die Farbpigmente eingearbeitet sind und dann mittels Hitze angesprochen werden. Spricht man also die gelbe und blaue Farbe an, wird das Ergebnis ein grünes Farbpixel sein. Soweit so einfach. Zink setzt hier auf rund 180 Patente, bzw. zum Patent angemeldete Verfahren, für die man einen komplett eigenen Artikel schreiben könnte. Wen das Verfahren interessiert, der schaut einfach mal auf der Infoseite von Zink vorbei.

Grundlegend druckt man mit dem Pocket Photo, indem man ein geeignetes Endgerät mittels Bluetooth koppelt. Dank verbautem NFC-Chip klappt die Koppelung schnell und das Endgerät ruft direkt die richtige App im Android Market auf:

[appbox googleplay com.lge.media.lgpocketphoto screenshots]

Die App ist intuitiv bedienbar und lässt dem Anwender die Möglichkeit das Bild minimal zu bearbeiten, oder zusätzliche Informationen einzublenden. Hier können Textinformationen, sowie ein QR-Code eingebunden werden. Dieser ist jedoch beschränkt, was die Fülle an Informationen betrifft, denn man kann ihn nicht in der Größe ändern, um so Luft für mehr scannbare Inhalte zu bekommen.

Was liefert LG zusammen mit dem Pocket Photo?

Der Lieferumfang des Pocket Photo ist überschaubar, neben dem Gerät an sich befindet sich eine Bedienungsanleitung in der Box, sowie ein Micro-USB Kabel, nebst passendem Netzadapter, sowie 3 Pakete mit je 10 Seiten ZINK Papier. Man kann also direkt loslegen und 30 Seiten „verdampfen“ und sich kreativ ausleben. Nachschub gibt es im freien Handel, hier kosten 100 Seiten, also 10 Pakete, 19,90 € bei Amazon.de.

Wozu um Himmels Willen einen mobilen Drucker der Bilder in Visitenkartengröße ausgibt?

Das war die Frage, die Mann sich unweigerlich im ersten Moment stellt. Frau ist hier schon kreativer: personalisierte Visitenkarten, Passfotos und und und. Nun gut, es scheint einen Anwendungsfall zu geben, ich bin ja gar nicht so engstirnig! Personalisierte Visitenkarten lasse ich mir gefallen, kann ich mir beruflich sogar gut vorstellen: kurz ein Foto geschossen, persönliche Infos mit drauf, QR Code mit der VCard und ausgedruckt! Die nächste Messe ist gerettet und man fällt auf – Pustekuchen!

LG Pocket Photo Einschub

Das Aber!

Dem Pocket Photo geht, je nach Motiv, schon nach 10 Schnipseln die Puste aus. Mal ganz davon abgesehen dass dann auch das Papier leer ist. Hat man sparsame Motive, dann kann man auch 15 oder im Idealfall 20 „Seiten“ drucken, aber dann ist der Akku leer. Parallel am Strom betrieben hält der Pocket Photo leider auch keinen Dauerdruck aus, denn entweder wird nicht schnell genug nachgeladen oder man gelangt sehr schnell zur Meldung „Gerät ist zu heiß!“.

Was der Pocket Photo dann produziert ist leider ganz und gar nicht erfreulich, denn der Ausdruck lässt Farbvielfalt und Brillianz vermissen. Zwar schreibt LG in weiser Voraussicht bereits im Handbuch: „Die Farben auf dem gedruckten Foto können sch von denen auf dem Bildschirm des Smartphones unterscheiden.“, aber dass was am Ende dabei heraus kommt, will man trotzdem nicht wahrhaben. Die Fotos sind verwaschen, haben Schlieren, besitzen eine ganz schwache Farbsättigung und nehmen dem Anwender den Spaß an der eigenen Kreativität, denn bei Anschaffungskosten von 199 € für das Gerät und 20 Cent pro Druck, erwartet man einfach mehr und das zu Recht!

Leider scheint die Qualitätsproblematik kein Indiz für ein Montagsgerät zu sein, denn andere Teilnehmer der Bloggerevents klagen über ähnliche Qualitätsmängel. Selbst ein mehrfacher Durchlauf des sogenannten Smart-Blattes schaffte hier keine Abhilfe, denn dieses Blatt wird genutzt um das Gerät zu kalibrieren und zu reinigen. Alle Bilder waren von der Auflösung her auch weit über der geforderten Größe von 1280×2448 Pixeln. Eventuell schafft hier ein Update Abhilfe oder ein Nachfolgegerät.

Der Drucker im Bewegtbild

Ich habe ein Video zum LG Pocket Photo gemacht und stelle ihn und die Funktionen darin vor, zeige auch wie die Koppelung per NFC funktioniert, sowie was die App zu bieten hat:


YouTube Direktlink

Das Fazit

In seiner jetzigen Ausführung ist der [amazon_link id=“B00ALQICJE“ target=“_blank“ container=““ container_class=““ ]Pocket Photo[/amazon_link] in meinen Augen nicht nutzbar. Zwar habe ich mich wirklich bemüht Anwendungsgebiete zu finden, jedoch versagt er gerade in diesem Umfeld und für die fallweise Anwendung, wenn mal ein oder zwei Ausdrucke benötigt werden (die man dann auch noch im Visitenkartenformat haben will), ist das Gerät mit 199 € eigentlich zu teuer, wie ich finde. Als Passfotodrucker ist die Qualität der Ausdrucke zu schlecht – es ist also ein Teufelskreis. Lediglich bei Ausdrucken in schwarz/weiß war das Gesamtbild befriedigend, aber das sollte kein Maßstab sein.

Finger weg und auf eine neue Serie warten, bzw. schonmal das LG Optimus G organisieren und damit einen Schwung Fotos geschossen, die man dann auf einem anständigen Fotodrucker ausgibt!

 

Angeschaut: Touch Developer Preview von Ubuntu for Phones/Tablets

Die Ubuntu Touch Developer Preview ist da und kann ab sofort von mutigen Interessierten auf den entsprechend unterstützten Endgeräten ausprobiert werden. Welche Geräte das sind, wie man die Preview installiert und wie sie ausschaut, das will ich euch kurz vorstellen.

Ubuntu Touch Developer Preview auf dem Nexus 7

Aktuell gibt es die Touch Developer Preview für die Nexus-Reihe, also das Galaxy Nexus und Nexus 4 (auf der Smartphone-Seite) und dem Nexus 7 sowie Nexus 10 (auf der Tablet-Seite). Installiert werden kann die Preview bequem vom Ubuntu PC aus, oder per Custom Recovery und entsprechender ZIP. Grundvoraussetzung für beide Varianten: das Gerät muss unlocked sein.

Im Ubuntu Wiki wird das Vorgehen sehr gut beschrieben und man stellt Tools zur Verfügung, damit der komplette Vorgang ohne zusätzliche Software vollzogen werden kann. Zur Installation der entsprechenden Tools sollte wie folgend vorgegangen werden.

Vorbereitungen:

  • Mit sudo add-apt-repository ppa:phablet-team/tools installiert man sich die benötigte PPA
  • sudo apt-get update Sorgt für ein Update der Paketquellen
  • sudo apt-get install phablet-tools android-tools-adb android-tools-fastboot installiert dann alle benötigten Tools

Gerüstet mit diesen Tools kann es ans Vergnügen gehen, sollte man das Gerät noch nicht unlocked haben, kann man dies nun tun, adb  und fastboot sind dank der Installation von android-tools-adb und android-tools-fastboot vorhanden.

Galaxy Nexus, Nexus 4, Nexus 7 und Nexus 10 Unlock:

Wenn man das Gerät unlocked verliert man alle Daten, die darauf vorhanden sind und seinen Garantieanspruch!

  • Das Gerät abschalten
  • mit gedrückter Lauter- und Leisertaste das Gerät anschalten und die beiden Tasten (Laut und Leise) gedrückt halten
  • Das Gerät startet den Recovery-Modus
  • Per USB mit dem PC verbinden
  • Im Terminal sudo fastboot oem unlock eingeben um den Unlock-Prozess zu starten
  • Die Bestimmung auf dem Gerät akzeptieren
  • Mit dem Power-Knopf das Gerät wieder starten

Ubuntu Touch Developer Preview im Betrieb

Nun ist das Gerät vorbereitet für die Installation der Touch Developer Preview. Das Nexus per USB mit dem PC verbinden und sicherstellen dass das USB-Debugging aktiviert ist und dann kann es schon an den Installationsprozess gehen:

Installation Touch Developer Preview:

Die Installation wir mit  dem Programm phablet-flash durchgeführt, beim ersten Ausführen muss dies mit der Option -b gemacht werden, damit man einen vollen bootstrap durchführt, bei späteren Updates braucht man dies nicht mehr.

  • Initial: phablet-flash -b um das Image herunter zu laden und auf das Gerät zu übertragen
  • Update: phablet-flash um die jeweils aktuelle Version von Ubuntu for Phones oder Ubuntu for Tablets zu installieren

Damit sollte die erste Version von Ubuntu erfolgreich booten, was euch dann erwartet habe ich in einem Video zusammengefasst, dieses könnt ihr auch nutzen um zu entscheiden ob die aktuelle Version denn schon etwas für euch sein könnte, produktiv nutzen kann man es noch lange nicht, aber es schafft einen ersten Einblick und vermittelt was man mit dem System plant und wohin die Reise gehen wird.


YouTube Direktlink

Wenn ihr wieder zurück zu Android wollt, dann einfach das Systemimage wieder drüberbügeln und ihr habt euer blankes System vor euch.

Lasst mir eure Meinung da und sagt was ihr von den mobilen Ubuntuversionen haltet, eventuell habt ihr sie ja selbst getestet, oder plant es noch!

Testbericht: LG Optimus L9 – Das Fazit

Das Gewinnspiel ist vorbei, damit auch die Testzeit des Optimus L9, welches sich in den letzten zwei Wochen einem Dauertest stellen musste und zeigen solle, was es auf der Pfanne hat.

LG Optimus L9 - SideGerade einmal vier Tage sind vergangen seitdem der Artikel zum ersten Eindruck online gegangen ist und nun soll schon das Fazit folgen? Ein „Zeitraffer“ macht es möglich, denn das Optimus L9 ist bereits ein paar Tage länger im Hause nodch.de, jedoch liess sich der Artikel zum ersten Eindruck vorher zeitlich nicht unterbringen.

Was ist also in den letzten fast drei Wochen mit dem Optimus L9 ans Tageslicht gekommen? Ich will versuchen die Licht- und Schattenseiten in diesem Artikel, so gut es geht, darzustellen.

Zur Verarbeitung des Gerätes habe ich mich bereits im Artikel zum ersten Eindruck geäussert, zu allen Aussagen stehe ich weiterhin. Das Knarzen der Rückseite lässt sich mit ein wenig Papier unter der Akkuklappe gut in den Griff bekommen, schöner wäre es aber, wenn es überhaupt nicht nötig gewesen wäre, zu eben solchen Mitteln greifen zu müssen. Ob ein halbwegs straff sitzendes Cover dieses Problem ebenfalls beheben kann, wage ich zu bezweifeln, aber Toilettenpapier hat sich als probates Mittel herausgestellt – man hat ja Kodak-Erfahrung.

Der Bildschirm

Mit 4,7 Zoll bemessen ist das Display natürlich das prägende Erscheinungsmerkmal des Optimus L9, löst aber trotz der Größe leider nur mit qHD auf, das sind 540×960 Pixel und nach der langen Verwöhnzeit durch das Samsung Galaxy Note, das zwar ein paar Zollpünktchen mehr hinter der Komma hat, aber dafür mit 800×1280 Bildpunkten und einer Punktdichte von 284 ppi daher kommt, hat man das Gefühl, trotz einer Punktdichte von 243 ppi beim Optimus L9 Pixel erkennen zu können. Das IPS Display ist sehr leuchtstark, leider fehlt eine automatische Steuerung der Displayhelligkeit, so dass es in vielen Fällen sogar zu hell ist, ohne dass man manuell nachsteuert.

Systemleistung

AnTuTu LG Optimus L9

Der 1 GHz Dual Core basiert auf einem TI OMAP 4430 und leistet treu seinen Dienst, die GPU ist eine PowerVR SGX540, die wir bereits aus dem Galaxy Nexus kennen, unterstützt die CPU in Grafikbelangen. Im AnTuTu Benchmark erreicht das Optimus L9 immer um die 7200 Punkte und liegt hiermit im Bereich eines HTC One S. Damit ist das Optimus L9 für alle alltäglichen Aufgaben mehr als gerüstet, braucht aber bei grafikintensiven Spielen schon einmal eine Denkpause. Der Aufruf der gestarteten Prozesse über die Home-Taste benötigt ebenfalls einen kleinen Moment, dies sollte aber Android 4.0.4 geschuldet sein, denn mit Jelly Bean war dieses Problem auf meinen Galaxy Note schnell ein Ding der Vergangenheit. Das Aufwachen aus dem Deep-Sleep dauert leider auch einen Moment, aber wir reden hier von keinen sekundenlangen Zeitspannen!

Ein besonderes Lob hat der Akku verdient, der mit 2150 mAh uppig dimensioniert ist und trotz abgeschaltetem Energiesparmodus ganz ganz locker einen vollen Tag übersteht und wir reden hier von echten 24 Stunden und nicht vom reinen Arbeitstag. Mit ein bisschen Umsicht und nicht permanent aktiviertem WLAN, Auto-Sync und und und, kann man den Akku weiter schonen und optimiertere Laufzeiten erreichen. Hier gibt es nicht viel zu meckern, das hat Spaß gemacht.

Drahtloses

Unter die Kategorie völlig unauffällig und das ist meist als gut zu bewerten, fallen die mobilen Verbindungsmöglichkeiten des Optimus L9. Bluetooth 3.0 mit A2DP, sowie EDR, als auch WLAN in den bekannten b/g/n Netzen, stellen für das Smartphone kein Problem dar und bieten eine stabile Verbindung. Der mobile Netzempfang gibt keinen Grund zur Klage und war immer stabil und ausreichend stark. Hier konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden, bei Telefonaten war der Gegenüber immer klar verständlich und meine Gesprächspartner hatten keinen Grund zu Klagen. Das mitgelieferte Headset trägt allerdings nicht zwingend zur klangoptimierten Qualität bei!

Ich kann und werde es nicht oft genug sagen können, NFC ist genial! Das LG Optimus L9 macht zum Glück keinen Bogen um die Technik der Nahfeldkommunikation und verbaut einen passenden Chip im Smartphone. Für Alle die sich an NFC gewöhnt haben, sicher ein Kaufgrund.

Fazit

Es sind äusserst schwere Zeiten für das Optimus L9, denn die direkte Konkurrenz im selben Preisrahmen kommt aus dem eigenen Haus, das Nexus 4 bietet im Gesampaket nämlich doch deutlich mehr für nahzu identisch viel Geld. Vorteil Optimus L9: es ist gut erweiterbar und bietet eine Micro-SD Kartenslot und es ist aktuell weit besser verfügbar. Hier hören die Vorteile leider schon auf. Sollten man das Gerät im Rahmen einer Vertragsverlängerung angeboten bekommen, oder günstig zum Vertrag dazu bekommen, ist es keine schlechte Wahl. LG hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass sie gute Geräte bauen können – leider hat man sich mit dem Geräteupdates bisher selten mit Ruhm bekleckert…


YouTube Direktlink

Das Optimus L9 ist, gerade in weiß, trotzdem ein Hingucker und ein Smartphone, dass man nicht so häufig sieht, auch wenn es schade ist, denn es liefert grundsolide Werte und Leistung. Eine klare Kaufempfehlung kann ich als neuer Nexus 4 Besitzer aber nicht ausprechen, hier spielt die direkte preisliche Konkurrenz einfach in einer anderen Liga, trotz fest verbautem Akku und Speicher!

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