HowTo: Ubuntu auf dem Android Smartphone

Ubuntu auf nahezu jedem Android Smartphone auszuführen ist wirklich kein Hexenwerk, dank Anleitungen, Installer, fertigen Images und Skripten kann Jeder Ubuntu auf seinem Gerät ausführen.

Ubuntu auf dem Samsung Galaxy Note
Ubuntu auf dem Samsung Galaxy Note mit LXDE und Firefox

Wie es Schritt für Schritt geht, zeige ich euch mit diesem HowTo-Artikel. Der vorgestellte Weg ist einer von vielen, aber sicherlich einer der Einfachsten.

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Ubuntu auf dem Android Gerät ausgeführt werden kann?

  • Root muss vorhanden sein
  • Busybox muss installiert sein
  • Der Kernel muss ein Loop Device unterstützen
  • USB-Debugging muss aktiviert sein

Sind die Voraussetzungen erfüllt, kann es schon losgehen. Im Android Market befindet sich die „Ubuntu Installer“ App, sowohl in einer Lite, als auch in einer Paid Version. In der Paid Version hat man die Möglichkeit Ubuntu direkt zu starten und die Image Dateien über einen FTP Server herunter zu laden. Ansonsten sind beide Versionen identisch und eher eine grafische Anleitung mit Links, als eine vollumfängliche App.

Um Ubuntu zu starten benötigt man das Boot-Skript, ein Ubuntu Image (steht in einer minimalen und in einer full-Variante zum Download zur Verfügung), einen Terminal Emulator und einen VNC Viewer.

Die App verlinkt direkt auf die Downloads, die man sich direkt auf dem Android Gerät laden kann. Hier gilt es allerdings zu bedenken, dass der verfügbare Speicherplatz zur Verfügung stehen muss, wenn man das Image auch auf dem Android entpackt.

Das Minimal-Image ist rund 500MB groß (entpackt 2,5GB) und beinhaltet ein LXDE als grafische Oberfläche und ansonsten nur die absolute Minimalausstattung. Im Full Image sind bereits OpenOffice, Thunderbird, Firefox usw. installiert, was zu 1,5GB im Download und 3,5GB entpackt führt. Rund 1,5GB Speicherplatz sind für eigene Programme vorgesehen, damit man das System auch sinnvoll nutzen kann.

Ubuntu Installer für Android
Ubuntu Installer für Android: Alle benötigten Dateien werden direkt aus dem Programm heraus verlinkt und zum Download angeboten

Hat man bereits einen Terminal Emulator installiert, kann man sich den Download der verlinkten Variante sparen, es funktionieren hier alle Apps, die ein Terminal auf den lokalen Host zulassen. Bei der VNC Anwendung verhält es sich ähnlich, in Ubuntu wird letztendlich ein VNC Server gestartet, der auf Port 5900 Daten liefert und von jeder VNC Anwendung angefragt werden kann.

Hat man das Image und Bootskript heruntergeladen, kann man sie entpacken und in den Ordner „ubuntu“ (ist selbst anzulegen) ins Rootverzeichnis der SD-Karte verschieben. Hat man die Paid-Version des Installers gekauft und installiert, kann man nun durch einen Klick direkt starten, die Lite Version erfordert nun die Terminal App.

Ubuntu unter Android starten
Ubuntu unter Android starten: Mit wenigen Befehlen ist Ubuntu mittels Bootskript gestartet

 

In der gestarteten Terminal App führt man folgende Befehle aus:

  1. su
  2. cd sdcard
  3. cd ubuntu
  4. sh ubuntu.sh

Es wird nun beim ersten Start das Loop-Device erstellt, der VNC Server gestartet und die IP Adresse angezeigt, über welche dieser erreichbar ist, denn man kann aus einem lokalen Netzwerk auch auf diesen zugreifen. Nach der Eingabe der eigenen Bildschirmauflösung ist man bereits fertig und man kann mit einem VNC Viewer auf das laufende Ubuntu zugreifen. Möchte man Befehle im Terminal absetzen, tut man dies vorzugsweise nicht über die Oberfläche sondern in der Terminal App.

Ubuntu mit LXDE unter Android
Ubuntu mit LXDE unter Android: Mit dem VNC Viewer kann auf das laufende System zugegriffen werden

Nun hat man ein vollwertiges Ubuntu auf dem Android Gerät laufen und kann munter hin und her wechseln. Um das System zu beenden einfach im Terminal „exit“ eingeben, die benötigten Skripte um Ubuntu sauber zu beenden werden hiermit ausgeführt.

Die Geschwindigkeit hängt natürlich vom verwendeten Android Gerät ab, ein 1GHz Prozessor wird jedoch als Voraussetzung angesehen. Auf dem Samsung Galaxy Note lief Ubuntu sehr gut bedienbar, natürlich sind Eingaben mit einer externen Maus und Tastatur wesentlich effektiver, aber man installiert sich solche Kombinationen ohnehin gerne aus einem Grund: Weil man es kann!

Die aktuellen Images und das Bootskript gibt es immer im XDA Developer Forumsbeitrag, der als Quelle hier verlinkt ist.

Erstes experimentelles ICS CM9 Build für das Galaxy Note

Besitzer des Samsung Galaxy Note haben in den letzten Tagen sicherlich ein wenig neidisch in Richtung all der anderen Geräte geschaut, die erste Alpha oder Beta Builds erhalten haben und schonmal ein bisschen ICS Luft schnuppern konnten.

Dank Maui, XDA Member und Mitglied von Team Hacksung, gibt es nun eine erste experimentelle Version eines Cyanogen Mods in Version 9, sprich auf Ice Cream Sandwich Basis, für das Samsung Galaxy Note.

ICS Galaxy Note Screenshot 1
ICS Galaxy Note Screenshot 1

Diese Version ist schonmal gar nicht so schlecht, WLAN und mobile Daten klappen, Audio, Touchscreen und GPS ebenfalls.

Bluetooth ist allerdings instabil, die Kamera funktioniert gar nicht und Datenübertragung mittels MTP ist auch noch nicht (hier hilft nur ADB Push und Pull).

Google Apps und Samsungs komplette angepasste S-Choice Palette sind nicht im ROM enthalten, zumindest die Google Apps können aber selbst installiert werden.

ICS Galaxy Note Screenshot 2
ICS Galaxy Note Screenshot 2

Auf alle Fälle aber äusserst schön zu sehen dass es auch beim Galaxy Note voran geht und man sich berechtigt Hoffnung auf eine ICS Variante ohne TouchWiz machen kann. Zwar ist es Geschmackssache, aber Android hat sich optisch so sehr gemacht, dass es tatsächlich schade ist den neuen Launcher/App Drawer durch Herstelleranpassungen wieder zu vernichten.

Download, Infos und mehr gibt es im entsprechenden Beitrag bei den XDA Developers: [ROM][IML74K][4.0.3] CyanogenMod 9 experimental Build [01-02-2012]

Mobile BRAVIA Engine für Xperia PLAY und Xperia X10

Sony Ericsson nutzt die schon von den TV-Geräten bekannte BRAVIA Engine auch bei Smartphones, so haben viele der Android Geräte die mobile Version der BRAVIA Engine an Bord. Das Xperia PLAY und das Xperia X10 sind einige der wenigen Geräte, welche ohne die Engine auskommen müssen. Das PLAY ist, von den Leistungsdaten mit dem Xperia Arc eigentlich auf Augenhöhe, von der 5MP gegenüber der 8MP des Arcs mal abgesehen. Warum Sony Ericsson beim PLAY und X10 darauf verzichtet hat – man weiss es nicht.

Was macht die mobile BRAVIA Engine überhaupt?

Die BRAVIA Engine an sich versucht über verschiedene, softwareseitige Anpassungen, die subjektive Qualität eines Bilder oder Videos zu verbessern. Hierzu bedient man sich einiger Dinge:

  • Verminderung von Rauschen im Bild
  • Erhöhung der Bildschärfe durch Nachschärfung
  • Farbanpassung durch Erhöhung der Sättigung
  • Steigerung des Kontrastes

Bilder werden also nachgeschärft und Kontraste, durch eine leichte S-Kurven Anpassung, erhöht. Farben bekommen mehr Sättigung und wirken somit „lebendiger“, sowie einer Verringerung des Bildrauschens. Ein paar dieser Anpassungen werden durch die BRAVIA Engine sehr aggressiv vorgenommen und an einem PC Bildschirm, mit einer grösseren Fläche würde man das Bild sicher nicht mehr „schön“ finden, da man Artefaktbildungen erkennen kann, Entrauschte Bereiche zu flach werden, oder durch die Kontrastkurve dunkle Bereich zu dunkel und helle Bereiche überstrahlt wirken. All das funktioniert auf den kleinen Touchscreens der Smartphones aber durchaus gut und verbessert das subjektive Bildempfinden. Sony Ericsson stellt die Anpassungen in einem kurzen Video selbst vor, ich habe euch zwei Bilder, mit jeweils aktivierter und deaktiviert BRAVIA Engine, vom Smartphone per Screenshot aufgenommen (Klick für grössere Ansicht), angehangen. Man sieht die Farbanpassung und die Kontrastkurvenänderung sehr gut.

Screenshot BRAVIA Engine aus
Screenshot BRAVIA Engine aus
Screenshot BRAVIA Engine an
Screenshot BRAVIA Engine an

Wie bekommt man die mobile BRAVIA Engine auf das Xperia PLAY oder das Xperia X10?

zdzihu und DooMLoRD haben im Forum der XDA Developer zwei aus dem Arc entnommene Dateien zur Verfügung gestellt und erklären die Anpassungen, die auf dem PLAY und X10 vorzunehmen sind, damit man die mobile BRAVIA Engine aktivieren, bzw. deaktivieren kann. Voraussetzung dafür ist ein gerootetes Gerät, wie bei den meisten Änderungen dieser Art. Es ist hierbei unerheblich ob das Gerät einen entsperrten Bootloader hat, oder nicht.
Nach Download der Zip-Datei kann man diese über ein funktionierendes Recovery einspielen, oder man wählt den manuellen Weg und passt die Daten mittels Root Explorer oder ähnlicher Dateiverwaltungsprogramme an.
Die entsprechenden Anleitungen gibt es in beiden Threads bei den XDA Developern, ich habe diese hier als Quellen verlinkt. Prinzipiell steht dahinter jeweils das gleiche Prinzip:

  • Es werden beide Dateien (BE für Fotos und BE für Videos) auf das PLAY kopiert
  • nach /system/etc verschoben
  • die build.prop angepasst und um folgende zwei Zeilen ergänzt:

ro.service.swiqi.supported=true
persist.service.swiqi.enable=1

  • Sowie die Dateiberechtigungen (0755) und der Benutzer (root.root/0.0) angepasst

Danach kann das Gerät gebootet werden und die mobile BRAVIA Engine unter Einstellungen -> Display aktiviert werden.

Screenshot mobile BRAVIA Engine aus
Screenshot BRAVIA Engine aus
Screenshot mobile BRAVIA Engine an
Screenshot BRAVIA Engine an

Die mobile BRAVIA Engine optimiert nur bei Bildern in der Galerie, sowie Videos. Nach optischen Verbesserungen in anderen Bereichen muss man nicht suchen, das wird ohne Erfolg bleiben. Zwar sind es nur kleine Anpassungen, die das Bild aber spürbar verbessern, wie ich finde.

Was haltet ihr von der BRAVIA Engine? Lasst es uns wissen!