Wyse PocketCloud Android

RDP, VNC oder VMware View Verbindungen unter Android herstellen

Wyse PocketCloud Android
Wyse PocketCloud Android

Die heute erhältlichen Androidgeräte zeichnen sich durch leistungsfähige Prozessoren und eine Bildschirmauflösung, die bald Net- und Notebooks das Wasser reichen kann, aus. Warum also nicht Android für Aufgaben nutzen, die man bisher mit eben diesen Geräten vollzogen hat, zum Beispiel Remote Desktop Verbindungen?

In meinem beruflichen Alltag muss ich regelmässig Verbindungen zu Systemen herstellen um diese zu warten oder von diesen aus auf Fernwartungssoftware zuzugreifen um weitere Netzwerkkomponenten konfigurieren zu können. Die meisten Arbeiten kann ich über SSH erledigen, hierfür stehen verschiedenste Android Apps zur Verfügung, meine bevorzugte Variante werde ich in einem späteren Artikel vorstellen. Darüber hinaus gibt es jedoch verschiedenste Anwendungszwecke, die einen Direktzugriff auf Systeme benötigen oder Software voraussetzen um zu konfigurierende Komponenten verwalten zu können, im Regelfall gibt es hierzu keine Android Apps die einen direkten Zugriff bieten.

Wyse Pocket Cloud Android Verbindungsarten
Wyse Pocket Cloud Android Verbindungsarten

Solche Systeme, meist sind dies virtuelle Server, die über die verschiedensten Wege erreichbar sind, werden über RDP, VNC oder VMware Mittel ferngesteuert. Für fast jeden einzelnen dieser Fälle gibt es unter Android entsprechende Apps, die RDP oder VNC Verbindungen erlauben.

An dieser Stelle soll der Wyse PocketCloud Client für Android, welcher als Beta verfügbar ist, vorgestellt werden. Neben der Android Version, die ab Android 1.5 lauffähig ist, bietet der Hersteller noch iPhone und iPad Clients an, ein recht umfangreiches Angebot, wie ich finde.

Der Wyse PocketCloud Client für Android, getestet auf dem Samsung Galaxy S, bietet Zugriff auf entfernte System über RDP (ab RDP 6.1), VNC und VMware View (ab 3.1). Für Windowssysteme steht eine Companion Software zur Verfügung, die sobald eine Tastatureingabe erforderlich ist, die virtuelle Tastatur automatisch starten kann. Man kann jedoch auch darauf verzichten, denn die Tastatur kann manuell aktiviert werden. Verbindungen über RDP und VMware View werden verschlüsselt und fühlen sich sehr flott an. Über weitere Konfigurationsparameter kann man die Verbindungsgeschwindigkeit weiter erhöhen, wenn man zum Beispiel Hintergrundbilder, Themes und Effekte abschalten lässt.

Der Wyse PocketCloud Client befindet sich aktuell im Betastatus, welcher zum 31.08.2010 endet und bietet mit RDP, VNC und VMware View die wichtigsten Dienste zur Fernwartung an. Aktuell ist der Wyse PocketCloud Client kostenfrei über den Android Market (QR-Code in der Sidebar) zu beziehen, wie das nach der Betaphase aussieht ist bisher noch nicht bekannt. Für die meisten Arbeiten, sofern diese keine umfangreichen Schreibtätigkeiten umfassen, ein sehr guter Client, der dazu beiträgt mein Samsung Galaxy S noch häufiger zu verwenden und das Notebook immer seltener, zumindest unterwegs.

VirtualBox über die Kommandozeile bedienen

VirtualBox VRDP
VirtualBox VRDP

VirtualBox an sich ist schon sehr brauchbar, noch effektiver wird es jedoch, wenn man es über die Kommandozeile bedient und so virtuelle Server betreibt, bzw. auf grafische Oberflächen nur bei Bedarf per RDP zugreift.

Mit VirtualBox kann man Systeme virtualisieren und diese entweder lokal mittels der eigenen Management Oberfläche bedienen und verwalten. Ein weiterer Weg ist die Nutzung der Kommandozeile, mittels der Aufrufe, die im Artikel erklärt werden, ist es möglich sich die verfügbaren VMs anzeigen zu lassen, zu überprüfen welche VM aktuell gestartet ist, eine VM zu starten und zu beenden.

Um auf laufende VMs ,wie über die VirtualBox Management GUI, zugreifen zu können genügt es für die gewünschte VM unter dem Bereich Display->Remote Display->Enable Server, den RDP Zugriff zu erlauben.

Hat man VirtualBox auf einen Linux Rechner/Server installiert, kann man per SSH auf diesen zugreifen und mittels folgender Befehle die VMs ohne lokale GUI verwalten.

Um sich eine Liste der verfügbaren, zuvor erstellten VMs anzeigen zu lassen wird der Befehl VBoxManage genutzt. In Kombination mit „list“ für die Anzeige einer Liste und „vms“ zur Ausgabe der verfügbaren VMs, wird das gewünschte Ergebnis erzielt:

VBoxManage list vms

Für eine Liste der aktuell laufenden/gestarteten VMs wir der Befehl nur minimal abgewandelt:

VBoxManage list runningvms

Möchte man eine VM starten, wir der Name der VM benötigt, wie er nach der Eingabe von VBoxManage list vms angezeigt wird. Zur Auswahl der entsprechenden VM also den Namen inklusive der „“ übernehmen und eingeben. Da wir die VM ohne lokale GUI starten und nur bei Bedarf auf den VRDP Server zugreifen wollen, benötigen wir den Befehl VBoxHeadless:

VBoxHeadless -s "VM Name" &

Nun kann mittels RDP Client auf die VM zugegriffen werden, als IP ist die IP Adresse des Hostservers zu nutzen. Möchte man mehrere VMs starten und per RDP bedienen, so empfiehlt es sich für jede VM einen eigenen Port zu wählen, den man im RDP Client zu Verbindungsaufbau mitgibt. Die IP Adresse bleibt hierbei immer die des Hostservers (Server auf dem VirtualBox installiert ist).

Möchte man die gestartete VM beenden, so kann man dies entweder direkt per RDP im System selbst tun, oder man nutzt erneut die Kommandozeile, VBoxManage controlvm bietet hier verschiedene Ansätze:

VBoxManage controlvm "VM Name" acpipowerbutton
Fährt das Betriebssystem herunter, bevor die VM abgeschaltet wird. Bei Linuxsystemen ist eine erfolgreiche Installation des acpi Paketes der jeweiligen Distribution zu beachten.

VBoxManage controlvm "VM Name" savestate
Speichert den Zustand des Systems, das beim Neustart der VM zum gleichen Zustand fortgesetzt wird.

Eine vollständige Liste aller Kommandozeilenfunktionen gibt es, ab Kapitel 7, in der offiziellen VirtualBox Anleitung.

Serververbindungen mit Monocaffe verwalten

Monocaffe Verbindungs Manager
Monocaffe Verbindungs Manager

Im Laufe der Zeit sammeln sich zunehmend Serververbindungen an, die man immer wieder nutzt. Monocaffe bietet als zentrales Verwaltungsprogramm ein bisschen Übersicht im Dickicht der Verbindungsvielfalt.

In Monocaffe können Verbindungen zu Servern angelegt und bei Bedarf immer wieder aufgerufen werden. Mit der recht aufgeräumten Oberfläche bietet es somit einen schnellen Zugriff auf die gewünschte Verbindung. Mehrere gleichzeitige Verbindungen werden in eigenen Tabs sortiert, für mehr Übersichtlichkeit und schnelle Wechsel.

Monocaffe unterstützt aktuell folgende Verbindungstypen:

  • SSH
  • VNC
  • RDP
  • FTP
  • Telnet
  • SSH Tunnel

Die eingetragenen Verbindungen können exportiert und an anderer Stelle wieder importiert werden, so ist es recht bequem machbar, dass man zwei Installationen von Monocaffe auf unterschiedlichen PCs auf dem gleichen Stand hält. Darüber hinaus erlaubt es Monocaffe Befehle auf alle geöffneten Verbindungen zu publizieren, um ein und den selben Aufruf in allen SSH Verbindungen (z.B.) auszuführen.

Monocaffe ist unter GPLv3 veröffentlicht, fertige Pakete für Debian/Ubuntu Systeme stehen auf der Downloadseite zur Verfügung. Ein ideales Tool für Alle, die häufig mit Servern und unterschiedlichen Verbindungstypen zu tun haben.

Wichtige Links im Überblick: