Wohin soll die Reise gehen?

Die große Facebook-Flucht: Die Ratten verlassen das sinkende Schiff!

Facebook schränkt die Reichweite ein und es vergeht keine Minute am Tag, an dem das Wehklagen nicht ein Ausmaß annimmt, von dem ich mich frage, ob es keine andere Probleme auf dieser Welt gibt.

Wohin soll die Reise gehen?
Wohin soll die Reise gehen?

Ich muss es mir einfach mal von der Seele schreiben und es wird sehr direkt werden. Wer Angst davor hat, dass die verbalen Einschläge ihm zu nahe kommen, der sollte bereits jetzt die Seite wieder schliessen!

Viele haben eine Facebookseite, vermutlich auch du, der diese Zeilen gerade liest, das heisst du hast mit deiner Seite auf Facebook eine gewisse, nicht näher definierte Größe erreicht und bist mit der Reichweite der letzten Wochen/Monate mehr und mehr unzufrieden. Willkommen im großen Kreis der Jammernden!

Es ist natürlich richtig, dass Facebook die Reichweite einschränkt. Warum dies ein durch die Benutzer selbst hervorgerufenes Übel ist, will ich gleich erklären. Es hängt einfach mit der Große eines sozialen Netzes wie Facebook zusammen und es wird unweigerlich andere Konkurrenten, ebenfalls ereilen, mit jedem Tag, den sie wachsen.

Schau dir zuerst dein Facebook-Profil an und schau auf die Anzahl der Likes, die du an Seiten verteilt hast! Bei mir sind dies gut 1000 Likes, die über die Jahre zusammengekommen sind und entgegen der Freundesliste, sortiere ich die Likes eigentlich nie aus! Wenn wir nun davon ausgehen, dass im Schnitt jede dieser Seiten nur einen neuen Post pro Tag veröffentlichen, sind wir schon bei 1000 Posts, die an einem Tag auf meine Timeline hereinberechen, zumindest dann, wenn sie ungefiltert wäre! Wenn wir nun die aktive Zeit, die wir in Facebook tatsächlich vor einem Bildschirm verbringen mal auf hohe 4 Stunden pro Tag herunterrechnen würden, so hätten wir 4 Stunden Zeit, diese 1000 Posts zu sichten. Das heisst uns bleiben pro Post 14,4 Sekunden, um ein Bild, den Text, den Link oder ein Video zu konsumieren. Sehr wahrscheinlich sind 4 Stunden aktive Zeit für den Großteil hier viel zu hoch gegriffen, was die Zeit nochmals sinken lässt und wahrscheinlich folgt ihr vielen Seiten, die weit mehr als nur einen Beitrag pro Tag posten und so weiter. Ihr seht also, ohne technische Hilfsmittel ist es nicht möglich diese Informationsflut überhaupt in den Griff zu bekommen, es sei denn, ihr würdet einfach weniger Seiten liken! 20 oder gar 50 Seiten und deren Posts werdet ihr nahezu ungefiltert ausgeliefert bekommen, also habt ihr es als Nutzer selbst in der Hand!

Social Medie Tag Cloud

Soviel zu dem Grund, warum eine Filterung stattfinden muss, in welcher Art und Weise sie durchgeführt wird und wie sie beeinflussbar ist, sollte hier nicht Schwerpunkt des Artikels sein, sondern die Trotzbewegung, die aufgrund dessen passiert. Ich höre mehrfach täglich das Wehklagen, warum Facebook doch so scheisse geworden ist und dass man als Seite nichts mehr erreichen kann, man keine Lust hätte Facebook Geld in den Rachen zu werfen und Mr. Zuckerberg noch reicher zu machen und und und. Interessanterweise, kommt dies sehr häufig von Menschen, die überhaupt erst eine gewisse „Bekanntheit“ auf und vor allem wegen Facebook erlangt haben, sich deshalb sogar ein Business aufbauen konnten. Nun klagen ebendiese Menschen aber, dass die Reichweite sinkt.

Natürlich ist das nicht schön, dass die Reichweite sinkt, aber eines muss doch festgehalten werden: Es geht allen so! Das macht es nicht besser, aber es wird niemand bevorteilt, bzw. ihr selbst nicht benachteiligt, gegenüber anderen. Wer für mehr Reichweite zahlt, der bezahlt eine Dienstleistung, der schaltet Werbung – so war es schon immer und es ist ein erfolgreiches Konzept abseits der digitalen Medien. Ich muss es nochmal hervorheben, hier klagen sehr häufig Menschen, die auf Basis von Facebook ihr Business aufgebaut haben und mit diesem ihr Geld verdienen!!! Natürlich tut es weh, wenn man bisher damit 2000€ im Monat verdienen konnte, aufgrund der Reichweitenbeschränkung aber nur noch 500€ reinkommen, eben weil die gewünschte Kundschaft die eigenen Beiträge nicht mehr sieht. Mal ganz im Ernst…hier geht es um Business, dann schaltet Werbung und seht zu, dass ihr die Leute wieder erreicht und jammert nicht rum, wie schlimm die Welt ist. Das ist eine einfache Milchmädchenrechnung: wieviel geld muss ich in Werbung stecken, damit ich die Werbezahlung wieder drinnen habe und das Level von vorher halten kann? Das hat nichts mit Facebook zu tun, sondern damit, dass hier Menschen agieren, die von Betriebswirtschaft offenbar keinen blassen Dunst haben!

Social Media Netzwerke

Was aber ist die Konsequenz, die der mündige Nutzer nun daraus zieht? Er bockt wie ein kleines Kind, verruft Facebook und zieht mit seinen „Fans“ in Richtung der grünen Wiese auf der anderen Seite des Flusses! Ganz hoch im Kurs steht hierbei Instagram.

Instagram:

Für alle die es nicht wussten, Instagram ist ein Facebook-Unternehmen und wurde vor einiger Zeit bereits gekauft, das passierte vor nun bereits fast drei Jahren! Es sitzt also exakt, das gleiche Unternehmen dahinter, vor dem man flüchtet und dem man nichts mehr gönnt. Es ist absehbar, dass ähnliche Filter, ähnliche Werbemaßnahmen und Methoden übernommen werden, denn für Facebook haben diese sich bereits als lohnendes Geschäftsmodell herausgestellt. Parallel dazu ist es auch fraglich, was ihr sucht. Ich gehe im Artikel primär von Betreibern aus, die Bilder und ihre Dienste dazu vertreiben und bewerben wollen, also Fotografen, Models, Bildbearbeiter, Agenturen und so weiter. Hier ist Instagram natürlich ganz nett, aber beim besten Willen auch nur auf den ersten Blick. Alle Bilder müssen im 1:1 Format online gehen, oder sie werden beschnitten, die Texte unter den Bildern liest ohnehin niemand und auf Webseiten oder Dienste zu verlinken kann man sich direkt sparen! Parallel kommt hinzu, dass die Nutzung nur über die App vollumfänglich möglich ist, da am PC keine Bilder online gestellt werden können. Aus diesen Gründen ist es für mich nett um parallel eine Nutzerschaft um die eigenen Werke zu sammeln, aber keine Lösung als Primärnetz!

Tumblr:

The Internet is for Porn heisst es so schön und für Tumblr gilt dies ganz besonders. Es gibt richtig viele Menschen, die dort tolle Kunst veröffentlichen, aber mindestens genauso viel an unnötig schlechten Porno-Bildchen oder Videos, dass man kaum noch die Diamanten dazwischen findet. Mir persönlich fehlen ganz klar Interaktionen auf Tumblr, ein Bild ist schnell favorisiert, gerebloggt und vergessen! Kommentare sucht man vergebens, aber für die Oberflächliche Like-Geilheit, scheint es ausreichend zu sein, auch wenn die Reichweite hier, wie bei allen anderen FB-Alternativen, keinen Vergleich stand hält.

Google+, Flickr, 500px und so:

Google+ hat sich im Tech-Bereich sehr gut festgesetzt und ich nutze es sehr gerne. Fotografisch ist es für mich jedoch der falsche Platz, da ich vor allem Landschafts-, Natur- und Tierfotos hier extrem gut ankommen, ich aber vor allem Menschen vor meiner Linse habe. Netze wie Flickr und 500px sind toll um Bilder zu präsentieren, ohne Frage, aber sie sind einfach etwas Anderes als Facebook und werden den Umsteiger, also den, der aus Facebook flüchten will und ein neues Heim sucht, frustrieren. Hier steht das Bild im Vordergrund, die Person, die es erstellt hat, oder dazu beigetragen hat, ist dabei nebensächlich.

Tsu:

In die Kerbe der Reichweite und dass man bei Facebook für mehr Reichweite bezahlen soll, schlägt Tsu! Hier lockt man den Benutzer damit, dass er mit seinem Content, den er online stellt, Geld verdienen kann und nicht, dass er dafür zahlen muss. Man verspricht dem benutzer 90% der Werbeeinnahmen – ach schöne Welt, da muss ich hin! Für Fotografen, Models und alle oben genannten, ist es ABSOLUT NICHTS! Warum? Man gibt die Rechte am Bild ab, so dass Tsu sie für allen Mist verwenden kann, verändern kann und so weiter. Woher soll das Geld für euch denn sonst auch kommen, es hat nunmal niemand etwas zu verschenken. Parallel sieht man es mit Urheberrecht nicht ganz so genau, so posten dort extrem viele Leute bereits jetzt Bilder, von denen euch viele bekannt vorkommen werden, gerade wenn ihr als Fotograf und Model unterwegs seid, denn den Teilnehmern, die aufgrund des Schneeballsystems dort unterwegs sind, ist jedes Mittel recht. Viel Content, bedeutet viel Einnahmen, egal ob dies mit rechten Dingen zugegangen ist, oder nicht. Ich verlinke mit Absicht nicht auf Tsu!

ello:

Ein kleines Netzwerk von Idealisten, die zwar auch schon einiges an Gegenwind einstecken mussten, aber trotzdem auf ihren Prinzipien beharren, tummelt sich bei ello. Hier steht der Content im Vordergrund, die Bilder sind riesig, wie schon lange nicht mehr (also aufgepasst, wenn eure Qualität in Auflösungen >1000 Pixel nicht mehr dem Vergleich standhalten kann!). Es macht Spass, es steht sehr am Anfang, aber es ist auch sehr ruhig. Likes gibt es noch keine, dafür Kommentare. Will man also seine Wertschätzung kund tun, dann muss man schreiben und kann nicht den nervös zuckenden Zeigefinger auf der Maus bemühen, zumindest noch nicht jetzt. Ello wird, meiner Meinung nach, nie Facebook ersetzen können und wird sehr wahrscheinlich auch nicht durchhalten, sollte es jedoch Bestand haben, dann kann es ein sehr nettes kleines Nischennetzwerk sein.

FAZIT:

Zum Schluss muss ich es nochmal ganz deutlich sagen. Wer 100, 1000, 10000 oder 1 Millionen Likes auf der Seite auf FB hat und davon 1-6% per Reichweite erreicht, der erreicht damit Leute, die er auf den anderen Netzen nicht erreichen wird und generell Menschen, die er ohne Facebook nie erreicht hätte. Sehr zu dass der Content, den ihr liefert, zu euren „Fans“ passt und diese zu einer Interaktion motiviert, dann stabilisiert sich auch die Reichweite, bzw. wächst sie an. Nur Jammern, Bocken und trotzig abziehen, wird euch nicht voran bringen, nicht bei Facebook und erst recht nicht in einem anderen Netzwerk, denn wenn eure Einstellung nicht passt, dann kann euch ohnehin niemand helfen. Ganz wichtig: Wenn ihr euer Business über soziale Kanäle promotet oder gar komplett darauf aufgebaut habt, dann werdet endlich zum Unternehmer und fangt an zu rechnen und schaut wo sich Werbung lohnt und wo man mit Werbung wachsen kann!

Facebook Graphsearch – Stalkerbook reloaded

Facebook stelle Graphsearch vor rund zwei Wochen vor, heute kam es bei mir im Rollout an. Ein erster Blick zeigt was Graphsearch kann und von wem es verwendet wird.

Facebook Graphsearch

Graphsearch ist die ungeschminke Wahrheit darüber, was Facebook über uns selbst und unsere Freunde, sowie wildfremde Menschen weiss. In einer recht komfortablen Suche, die dank Autovervollständigung (Tab vollendet den angezeigten Vorschlag) schnell von der Hand geht, kann man seine Anfragen sehr granuliert stellen. Eine anschliessende Verfeinerung der Suchergebnisse liefert noch detailiertere Ansichten und ist schon fast beängstigend.

Die grundlegenden Vorschläge, nach was man suchen kann und sollte, präsentiert Facebook mit bunten Symbolen:

Facebook Graphsearch SuchvorschlagNach einer ersten Auswahl ist die Suche fast unbegrenzt erweiterbar und man kann mehr und mehr Faktoren einbeziehen – passende Vorschläge serviert Facebook dank der Daten in Graphsearch gleich mit:

Facebook Graphsearch Suche Teil 2Ist man mit seiner Suchauswahl zufrieden, bekommt man die gefundenen Personen angezeigt, sollte das aber noch zu umfangreich sein, kann man weiter filtern, was bietet sich hier besser an als eine zusätzliche Auswahl nach Geschlecht, Beziehungsstatus, Heimatort usw.?

Facebook Graphsearch RefineDie gelieferten Daten sind tatsächlich sehr gut, verraten aber auch wieviel Facebook schon immer über euch wusste und wieviel jeder Einzelne auf Facebook über sich selbst preis gibt – vielleicht sogar ohne es zu wissen, oder wider seines eigenen Willens.

Facebook Graphsearch vermittelt für mich erneut, dass man sich genau Gedanken darüber machen muss was man online stellt, was man öffentlich zeigt und kann für diesen Gedankengang sicher ein probates Mittel sein, die eigenen Einstellungen nochmals zu überprüfen und enger zu schnüren, oder gar ein bisschen weniger ins virtuelle schwarze, oder hier blaue, Loch zu schreien, denn mit Graphsearch kann man viel unangenehmere Suchen ausführen, als nur nach den eigenen Freunden, genügend Cyberstalker werden ihre wahre Freude an der Suche haben.

Um Graphsearch aktuell nutzen zu können müsst ihr euren Account auf englischer Sprache laufen haben und die Suche in eben dieser Sprache befüttern. Keine Sorge, Facebook liefert sofort so viele Vorschläge, dass man gar nicht so gut sein muss, um umfangreiche Ergebnisse geliefert zu bekommen.

Wie steht ihr zu Graphsearch? Eure Meinung interessiert mich hierzu brennend, lasst einfach einen Kommentar da!

 

 

 

Google+ für Google Apps kommt in den nächsten Tagen

Google+ lässt eine Nutzergruppe bisher schmerzlich vermissen – Google Apps User, die Gruppe der Google-Treuen – doch das soll sich nun endlich ändern und die traurige Fehlermeldung „Google+ ist nicht für Google Apps verfügbar“ wird der Vergangenheit angehören.

Google+ für Google Apps

Schon in wenigen Tagen, so zitiert Mashable.com Googles Vic Gundotra, soll Google+ für Benutzer von Google Apps zur verfügung stehen:

Google SVP of social Vic Gundotra said Google Apps support was coming “imminently” during a Q&A at the Web 2.0 Summit in San Francisco. Gundotra made it clear that “imminently” meant within the next few days.

Gundotra machte diese Aussage im Rahmen des Web 2.0 Summit in San Francisco, bei einem Gespräch mit Mashable.com. Offenbar wolle man auch „andere Formen der Identität, wie Pseudonyme, zulassen. Das liegt aber noch ein wenig weiter in der Zukunft. Mashable.com spricht hier von „den nächsten paar Monaten“.

Die Öffnung von Google+ für Google Apps Benutzer ist allerdings ein lange überfälliger Schritt, wie ich finde.

Sind Google Apps Benutzer hier? Was haltet ihr von der Öffnung? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

Facebook Privatsphären-Einstellungen optimieren

Facebook Privatsphären EinstellungenSoziale Netzwerke sind beliebt wie nie zuvor, vor allem Facebook baut seine Nutzerbasis in Deutschland immer weiter aus und wird wohl bald vor der VZ-Gruppe liegen.

Mit dem Schutz der Privatsphäre nehmen es Soziale Netze jedoch nicht so genau, denn das primäre Ziel ist es, so viele Informationen, wie möglich, für alle Nutzer zugänglich zu machen, dies ist sicherlich nicht immer im besten Interesse des Nutzers.

Social Media Security, eine US Webseite hat sich der Sicherheit in Sozialen Netzen auf die  Fahne geschrieben und bereits einen Guide zur Anpassung der Einstellungen von Facebook online gestellt (beruht auf den neuen Einstellungen von Facebook, Stand Dezember 2009). Begleitend zum Guide gibt es ein Video, in welchem alle Einstellungen des Guides bildlich dargestellt und deren Sinn/Hintergründe beleuchtet werden.

Parallel dazu bietet Social Media Security einen Podcast zu Sicherheitsthemen im Social Media Bereich. Absolut empfehlenswert für alle die der englischen Sprache mächtig sind und ein Muss für alle Nutzer von Sozialen Netzwerken, die ein Sicherheitsbewusstsein haben.