Polaroid präsentiert mit der SC1630 eine auf Android basierte digitale Kamera, die sich durchaus sehen lassen kann.
Die SC1630 ist eine Kamera mit 16MP CCD Sensor, die vollen Zugriff auf den Android Market hat. Ein Objektiv mit optischem Zoom und einer Brennweite von 36mm bis 108mm (gemessen am Kleinbildequivalent), bringen erstmals Ambitionen, die man nur aus der Kompaktklasse kannte, in eine Kamera im Android-Gewand.
Verschiedene Szenenmodi, 18 an der Zahl, bannen das Objekt der Begierde auf die Speicherkarte. Angezeigen lassen kann man sich die selbsterstellten Kunstwerke auf dem 3,2 Zoll messenden Touchscreen, Personen und Lächelerkennung sind natürlich ebenfalls mit an Bord. Dank Android Unterbau sind die Möglichkeiten, die geschossenen Bilder zu teilen, so umfangreich wie bei keiner anderen Kamera in der Kompaktklasse, hat man doch Zugriff auf das komplette Android App Angebot.
Kontakt mit der Aussenwelt stellt die Polaroid SC1630 mittels WLAN und Bluetooth her, oder optional mittels Datenverbindung, was auch immer das heissen mag. Bilder können mit einem Geotag versehen werden, ob dies per GPS oder WLAN Standortbestimmung vollzogen wird, war auf den ersten Blick nicht ersichtlich, genauso wie genaue Aussagen zur Auflösung mit der Videos aufgenommen werden können.
Das Konzept gefällt mir und ich bin mir sicher dass wir in Zukunft noch einige weitere digitale Kompaktkameras auf Androidbasis sehen werden, die Idee dazu dürften bereits einige Hersteller in der Schublade liegen haben.
Belichtungsmesser sind ein wichtiges Werkzeug in der Fotografie, allerdings gehören diese nicht gerade zu den günstigsten Zubehörartikeln, Wohl dem der ein Android Smartphone sein Eigen nennt.
Kameras arbeiten mit einer Objektmessung, sprich das vom zu fotografierenden Objekt reflektierte Licht wird gemessen, nicht jedoch das direkt auf das Objekt auftreffende. Hieraus können sich erhebliche Unterschiede ergeben die viel Probiererei und zeitlichen Aufwand bedürfen, damit ein Objekt, gerade bei mehreren Lichtquellen, korrekt belichtet wird. Belichtungsmesser schaffen hier Abhilfe, kann man doch schnell und genau das aufreffende Licht direkt am Objekt messen, in allen Bereichen, hellen und schattigen und so die Belichtungsparameter an der Kamera, sowie weitere künstliche Lichtquellen entsprechend einstellen.
Leider sind Belichtungsmesser, auch wenn sie ihr Geld definitv wert sind, keine günstige Anschaffung, gerade wenn man die Fotografie als reines Hobby betreibt.
Was liegt also näher als sich bereits vorhandener Hardware zu bemächtigen und diese als Belichtungsmesser zu „missbrauchen“?
Moderne Smartphone sind mit einem Umgebungslicht-Sensor ausgestattet, damit die Displayhelligkeit, passend zu den äusseren Bedingungen, entsprechend angepasst werden kann. Die Messung des Sensors kann von einer entsprechenden Software ausgelesen und für die Anzeige von Belichtungsparametern, zur Verwendung in der DSLR, genutzt werden.
Die Photography Assistant App macht dies überraschend gut. Im Zusammenspiel mit einem Motorola Milestone konnte ich im Test sehr genaue Messergebnisse erhalten. Im Vergleich zum Belichtungsmesser war die Genauigkeit natürlich nicht ganz so exakt (die App lag meist so 1/3-1/2 Blendwert daneben), dem Hobbyfotografen wird es aber allemal ausreichen. Das es Unterschiede zwischen den eingesetzten Sensoren in Androidgeräten gibt sollte klar sein, der Sensor im Samsung Galaxy S kam im Test nicht an den des Milestones heran.
Photography Assistant erlaubt Lichtmessungen mit Blenden- oder Zeitvorwahl und zeigt die entsprechend erreichneten Werte, je nach eingestelltem ISO-Wert dar. Übernimmt man diese Ausgabe in die Kamera, sollte sich für die Messung entsprechend eine korrekte Belichtung zeigen. Sollte der Sensor keine Korrekten EV-Werte bestimmen, kann man ihn manuell in der Software „kalibrieren“ und einmalig einen korrekten EV-Wert einstellen, der zukünftig genutzt wird.
Darüber hinaus bietet Photography Assistant einen Tiefenschärferechner, als kleine Zugabe, die Funktion der Belichtungsmessung ist allerdings der interessanten Teil der App.
Von den Ergebnissen der Testmessungen war ich überrascht, als simple Methode, sofern man ohnehin ein Android Smartphone besitzt, ist es durchaus nützlich, kann im ambitionierten Umfeld einen echten Belichtungsmesser, mit unterschiedlichen Messmethoden nicht ersetzen.
Ähnliche Apps im Market, wie den Photograpfic Light Meter, habe ich ebenfalls getestet, sofern sie überhaupt funktionierten, konnten sie die Genauigkeit des Photography Assistant allerdings nicht erreichen. Ähnliche Apps stehen auch für iPhone Benutzer im Appstore zur Verfügung, ein iPhone 3GS oder iPhone 4 vorausgesetzt.
Teilt uns eure Erfahrungen in den Kommentaren mit: Wie steht ihr zur Belichtungsmessung in der Fotografie, wie sind eure Erfahrungen mit solchen App-Lösungen? Wir freuen uns auf eure Meinung!