Der Raspberry Pi 2 ist ein sehr lohnenswertes Upgrade zu den bisherigen Pi-Versionen Model A, Model B oder Model B+ und er bietet ein deutliches mehr an Leistung. Möchte man sein mühsam eingerichtetes System im Pi 2 nutzen, muss an ein paar kleine Schritte vorab erledigen. Wir zeigen euch was zu tun ist:
Auf meinem „alten“ Pi habe ich Raspbian als Betriebssystem betrieben und wollte den einfachen Weg gehen, sprich SD-Karte aus dem alten Pi raus und in den Pi 2 rein und zurücklehnen – Pustekuchen! Der Boot des Systems schlägt fehl und es tut sich ausser einem bunten Kästchen gar nichts. Das liegt daran, dass Raspian ein Update erfordert um den Pi 2 zu unterstützen, also muss das Debian-System, inklusive Kernel und Treiber auf den aktuellen Stand gebracht werden, das klappt so:
sudo su –
apt-get update
apt-get dist-upgrade
apt-get install rpi-update
rpi-update
Rpi-update bringt einen für den ARMv7 kompilierten Kernel mit (/boot/kernel7.img) sowie den Device Tree für den Pi 2 (/boot/bcm2709-rpi-2-b.dtb). Nun kann die Karte aus dem alten Pi im Pi 2 genutzt werden und startet ohne Murren Raspbian.
Ich hoffe ich konnte euch damit einen ganzen Schwung Arbeit und eine Neuinstallation ersparen und wünsche euch viel Spass mit eurem neuen Pi 2!
Daten von der SD-Karte direkt auf einen PC speichern, auf dem Smartphone ablegen oder direkt zu Onlinediensten hochladen und das beinahe mit jedem Gerät das SD-Karten unterstützt? All das verspricht Eye-Fi, eine Firma die SD-Karten WLAN fähig macht.
Wie das Ganze tatsächlich funktioniert wollte ich mir natürlich einmal selbst anschauen und habe freundlicherweise eine Eye-Fi Pro X2 Karte für einen Test bekommen.
Was sind nun diese Eye-Fi Karten? Erstmal sind es handelsübliche SD-Karten, mit unterschiedlichen Speichergrössen, die getestete Pro X2 kommt mit 8GB Class 6 daher. Das Interessante ist, dass man eine WLAN-Funktionalität in den Karten verbaut. Somit kann sich die Karte in quasi jedes Drahtlosnetzwerk einbinden lassen und dann seine Daten, je nach vorheriger Konfiguration über diesen Weg zur Verfügung stellen.
Inbetriebnahme und Einrichtung:
Soviel zur Theorie, in der Praxis ist dafür ein bisschen Vorarbeit nötig. Zuerst will die Karte eingerichtet werden, das kann über einen beliebigen SD-Kartenleser geschehen, oder mittels des mitgelieferten SD auf USB Adapters. In der Software, die für Windows und MacOS zur Verfügung steht (Linux fehlt hier leider), registriert man die Karte und richtet diese ein.
Hierzu gehören die Einrichtung der Netzwerke, in denen man die Karte betreiben möchte, denn dies ist nur über die Software und Kartenleser möglich, eine Funktion um auf die Karte per IP zugreifen zu können, würde ich mir hier wünschen, oder diese über die Android, bzw. IOS App zu konfigurieren. Alternativ kann man, zumindest bei der Pro X2 einen vorhandenen Hotspot Account hinterlegen, auf diese Weise verbindet sich die Karte selbständig, sobald man in Reichweite eines geeigneten Hotspots ist. Interessant ist der Direct-Mode, der ein Ad-Hoc Netzwerk erstellt, auf das man über die App zugreifen und Daten zwischen Karte und Smartphone austauschen kann.
Nun kann man die Art und Weise des Datenaustausches konfigurieren und sich entscheiden welchen Weg die Dateien von der Eye-Fi Karte aus nehmen. Die Auswahl ist hier äusserst umfangreich, so kann man den direkten E-Mail Versand konfigurieren, Dateien auf den PC übertragen lassen, oder sie direkt zu beliebten Diensten hochladen (Flickr, Picasa, Youtube und viele mehr).
Man muss sich also vorher Gedanken machen wohin die Daten sollen, um diese Einstellung zu ändern muss die Karte nämlich wieder an den PC angeschlossen werden. Hat man allerdings die wichtigsten Netze, Direct-Mode und Freigabeoptionen eingerichtet, kann man die Karte in ein beliebiges Gerät, in meinem Fall eine Kamera, einlegen und loslegen.
Direct-Mode:
Ab hier ist es relativ unspektakulär, denn die Eye-Fi Karte tut genau das, was sie verspricht: sie funktioniert. Bilder und Videos wurden direkt über den konfigurierten Weg von der Karte aus übertragen und standen in akzeptabler Zeit (natürlich abhängig von Netzwerkgeschwindigkeit, oder Internetgeschwindigkeit des genutzten WLANs) auf dem Zielrechner, oder in den Onlinediensten zur Verfügung. Interessant beim Direct-Mode, gerade für Fotografen, die Karte schiebt Bilder direkt auf den PC, hier sind sie für eine erste Bildbetrachtung an einem Notebook, iPad usw. verfügbar, ohne jegliche Kabelschlacht.
Die Verbindung mit dem Smartphone ist zwar ganz nett, aber hier schiebt man von einer 8GB Karte in Richtung eines Gerätes, das im Regelfall über eine ähnliche Speichergrösse verfügt. Einzig die Option diese Daten dann direkt über das Mobilnetz des Smartphones zu versenden ist interessant, einen entsprechenden Tarif mit ordentlich Volumen vorausgesetzt.
Endless Memory:
Eine nette Funktion und ebenfalls für Fotografen interessant: der quasi endlose Speicher. Die Eye-Fi Karte überträgt die Daten permanent ans ausgewählte Ziel und kann so eingerichtet werden, dass sie die Daten von der Karte quasi von vorne wieder entfernt, wenn es nach hinten heraus eng wird. In diesem Fall dienen die 8GB eigentlich nur als Puffer und die Karte als Übertragungsbrücke zum Zielgerät. Einem Shooting ohne Kartenwechsel steht somit nichts im Wege, da die Pro X2 RAW Formate unterstützt, ist sie für Fotografen wie geschaffen.
Akkulaufzeitverkürzung:
Sowohl die Konfigurationssoftware, als auch die getestete App funktionieren reibungslos und machen Spass. Natürlich verbraucht das Gerät, in dem die Eye-Fi Karte eingelegt ist, mehr Akku als mit einer herkömmlichen SD-Karte, aber das sollte ja selbstverständlich sein. Genaue Messungen kann ich hierzu nicht anbieten, gefühlt ist aber aber gut ein Viertel weniger, was bei Geräten mit ohnehin kurzer Akkulaufzeit durchaus unangenehm werden kann. Ersatzakkus retten an dieser Stelle natürlich und man muss sich entscheiden ob die zusätzliche Funktionalität den erhöhten Akkuverbrauch rechtfertigt.
Fazit:
Alles in Allem bin ich mit der Eye-Fi Pro X2 sehr zufrieden gewesen, lediglich eine „Over-the-Air“ Konfiguration per Webbrowser oder App hätte ich mir gewünscht. Mit einer UVP von 99€ (ist die Eye-Fi Pro X2 sicherlich kein offensichtliches Schnäppchen, funktioniert allerdings so tadellos, dass man, gerade als Fotograf, darüber nachdenken kann, nimmt sie einem doch einiges an Arbeit und Einrichtung (Kabelverbindung zum Notebook usw.) ab. Wer auf RAW-Format Unterstützung, Geotagging und Hotspot Access verzichten kann, der darf ruhig mit der Eye-Fi Connect X2 mit 4GB duchstarten. Diese wird mit einem UVP von 59,99 € angeboten und die 4GB sollten dank der unterstützten Endless Memory Funktion ohnehin nicht ausgehen.