Testbericht: 6 Wochen Samsung Galaxy S 2 – das Fazit

Samsung Galaxy S II
Samsung Galaxy S II

6 Wochen Test des Samsung Galaxy S II liegen hinter mir. An dieser Stelle möchte ich gerne ein Fazit ziehen und auf einige Dinge eingehen, die in den bisherigen Berichten zu kurz gekommen sind.

Der Übersicht halber hier zuerst die bisherigen Artikel zum Samsung Galaxy S II:

  1. Testbericht: Samsung Galaxy S II – Ausgepackt und erster Eindruck
  2. Firmware Update für die Kamera des Samsung Galaxy S II
  3. Was hat Samsung beim Galaxy S 2 gelernt und was nicht?

Disclaimer: Das Galaxy S II wurde durch Samsung und trnd.com für einen 6-wöchigen Test zur Verfügung gestellt. Da die Testphase nun beinahe vorüber ist, ein idealer Zeitpunkt einen Schlussbericht zu verfassen, der den Zeitraum und die Erfahrungen mit dem Galaxy S II abschliessend beleuchtet.

Das Galaxy S II habe ich während der ganzen 6 Wochen täglich im Einsatz gehabt und mein Xperia PLAY zur Seite gelegt. Vom „in kaltes Wasser springen“ kann man bei diesem Test natürlich nicht sprechen.

Android Geräte ähneln sich sehr, an der Software gibt es zwischen den unterschiedlichen Smartphones, von den Herstelleranpassungen abgesehen, nicht wirklich Neues zu entdecken, gerade mein Xperia PLAY hatte ohnehin mit Android 2.3.3 die identische Version, mit der auch das Galaxy S II ausgeliefert wird.

Die Unterschiede liegen daher vorwiegend in der verbauten Hardware und da kann das S II einiges an Trümpfen aus dem Ärmel ziehen. Der 1,2 GHz Dual Core Prozessor macht Android spürbar Beine – das macht Spass. Fand ich das Xperia PLAY schon schnell und flüssig, legt das S II naturgemäss noch eine ganze Schippe oben drauf. Vergessen sind die Erfahrungen, die ich mit dem Samsung Galaxy S machen musste – „Denkpausen“, also Hänger, begründet im eigenwilligen Umgang mit dem verwendeten RFS als Dateisystem. Welche Unterschiede zwischen Galaxy S und Galaxy S II seitens Samsung, in der Stock Firmware, vorhanden sind, habe ich schon im unter „3.“ verlinkten Artikel beschrieben. Wichtige Änderungen, die das Gerät zu einem der besten Smartphones auf dem Markt werden liessen.

Unangenehm aufgefallen ist die durchaus geringe Akkulaufzeit, hier wurde mehr beworben, aber nicht gehalten. Zwar ist es mit dem verfügbaren Update auf 2.3.3 Build KF3 ein bisschen besser geworden. Ob damit aber der AOS-Battery-Drain-Bug behoben wurde, ist seitens Samsung nicht kommuniziert worden, ein Changelog fehlt gänzlich. Es ist zwar bereits ein 2.3.4 Update im Netz unterwegs, welches das kommende offizielle Kies Update werden soll. In Anbetracht dass es sich um ein Testgerät handelt, habe ich jedoch darauf verzichtet das Update einzuspielen. Für die ersten kommenden Cyanogen Mod Nightlies wird leider auch keine Zeit mehr bleiben, auch wenn ich sie zu gerne testen würde, um zu sehen, wieviel noch aus dem Galaxy S II herausgekitzelt werden kann.

Alles in Allem hat sich das S II im Test ohne Auffälligkeiten verhalten, die Software flutscht, für Samsung durchaus nicht selbstverständlich. Spontane Reboots, wie sie von einigen Benutzern berichtet wurden, hatte ich keine. Es lief einfach, egal ob man simple Dinge erwartete wie Push Benachrichtigungen von Mails, ob man am Surfen war, die Navigation nutzte, oder den ein oder anderen Geocache gehoben hat. Das Galaxy S II spielte seinen Part immer ohne Klagen und Überlastungen. Zwar wird es unter Dampf, im Bereich um die Kamera, spürbar warm, um nicht heiss zu sagen, aber es hat niemals seinen Dienst verweigert.

Die Benchmarkergebnisse sprechen für sich:

Das Display ist natürlich über alle Zweifel erhaben, farbintensiv (ich mag die tendenziell überzogene Darstellung von AMOLED Displays), kontrastreich und, dank Wegfall der Pentilen Matrix, knackscharf. Zwar liegen iPhone 4 und HTC Sensation hier ein bisschen vorne, aber dazu muss man auf einzelne Buchstaben reinzoomen. Im Normalen Gebrauch fällt es nicht auf und wird subjektiv sicher nicht negativ bemerkt.

Vergleicht man nun die beiden Spitzenmodelle Samsung Galaxy S II und HTC Sensation miteinander, muss sich das Galaxy S II in Sachen Verarbeitungsqualität und Haptik aber klar geschlagen geben. Der Unibody vom Sensation ist eine ganz andere Nummer und der Preisklasse im Smartphone Oberhaus angemessen. Samsung verarbeitet zwar gewohnt sauber, aber eben nicht auf diesem hohen Niveau und schickt leichte Plastikbomber ins Rennen. Wie schon im vorangegangenen Bericht erwähnt: ich hätte gerne mehr Gewicht und Dicke auf den Rippen des Galaxy S II gesehen, es fühlt sich einfach besser an! So verschwindet die grosse Flunder zwar flink in jeder Hosentasche und trägt kaum auf, nur bequem ans Ohr halten lässt es sich nicht und: je kleiner die bedienende Hand wird, umso unsicherer lässt es sich halten.

Samsung hat TouchWiz in Version 4 auf einen Stand gebracht, dass die meisten Anwender damit sicher arbeiten können. Ich bevorzuge weiterhin alternative Launcher, die es auf Android dankbarer Weise gibt. Das Für und Wider bezüglich angepasster Launcher der Hersteller ist es mir ohnehin Leid. Man hat die Auswahl, man sollte sie nutzen!

Ich bin vom Samsung Galaxy S II angetan. Es ist, alle positiven und negativen Seiten abgewogen, für mich im Moment das Smartphone, das es auf meine „haben will“ Liste geschafft hat. Das erste Mal, seit sehr langer Zeit, ist das Galaxy S II eines der Geräte, die ich ungerne zurückschicken werde und am liebsten behalten würde, denn es hat gezeigt dass Dual Cores nicht nur für Spiele von Vorteil sind, sondern sich eindeutig im ganzen Androidsystem positiv bemerkbar machen. Schade dass die Zeit nicht mehr ausreicht um 2.3.4 oder gar die kommenden Cyanogen Mod Versionen zu testen.