Testbericht: Kodak Zi10 PlayTouch

Kodak Zi10 PlayTouch
Kodak Zi10 PlayTouch

In den vergangenen Wochen musste sich die Kodak Zi10 PlayTouch im Test beweisen, bevor sie einem glücklichen Gewinner des 6 Jahre nodch.de Gewinnspiels zugelost wird.

Die Kodak Zi10 PlayTouch wurde freundlicher Weise von Kodak Deutschland zum Test und als Gewinn für nodch.de zur Verfügung gestellt.

Als Nachfolger der Zi8, die wir bereits vor einiger Zeit im Test hatten, hat sich bei der Zi10 PlayTouch einiges geändert.

Die Auffälligste Neuerung ist sicherlich der Touchscreen. Die Bildschirmdiagonale ist von 2,5 Zoll (Zi8), auf 3 Zoll (PlayTouch) angewachsen und nun im Portraitmodus angebracht, zumindest dann, wenn man die Kamera zum Filmen hält. In allen anderen Funktionen macht sich die neue Orientierung des Displays positiv bemerkbar, denn die PlayTouch dreht, dank Lagesensor, das Bild entsprechend der Haltung, daraus ergibt sich ein sichtbarer Grössenvorteil und eine bessere Bewertung des aufgenommenen Materials im Querformat.

Von den Abmessungen ist die Zi10 PlayTouch kleiner als die Zi8, hauptsächlich bemerkbar macht sich dies in der Dicke des Gerätes, hatte die Zi8 rund 2,5 cm, an der breitesten Stelle rund um das Objektiv (nach unten hin verjüngte sich die Rückseite), ist die Zi10 PlayTouch nun mit durchgehend 1,52 cm beinahe Smartphone Kaliber. In Höhe und Breite haben sich die Abmessungen allerdings nur im Millimeterbereich verändert, trotzallem wirkt die PlayTouch optisch schlanker.

Der CMOS Sensor der PlayTouch liefert eine Auflösung von 5 Megapixeln, das Objektiv eine Kleinbild äquivalente Brennweite von 44mm bei 1080p, 33mm bei 720p und WVGA sowie Standbildaufnahmen, der Einsatz der digitalen Bildstabilisierung beeinflusst die Brennweite, durch den zusätzlichen Spielraum, der für die Stabilisierung benötigt wird. Einen optischen Zoom gibt es, wie schon bei der Zi8, nicht, Aufnahmen können mittels Digitalzoom vergrössert werden. Die Nutzung des maximalen, vierfachen Digitalzooms, ist in der Praxis jedoch wenig tauglich, denn Artefakt und Klötzchenbildung bestimmen das Gesamtbild massiv. Die Naheinstellungsgrenze des Objektives liegt bei 100cm im Landschaftsmodus und 15cm im Makromodus, der wie beim Vorgänger, mittels Schieberegler an der Oberseite, aktiviert werden kann.

Das genutzte Format zur Codierung der Bild- und Tondaten wurde von MOV (H.264, AAC LC) auf MP4 (MPEG-4, AAC LC) geändert, gerade für die Linuxnutzer interessant, kann es doch mit einigen Videoschnittprogrammen Probleme mit den H.264 Daten geben.

Die Aufnahmemodi sind in der PlayTouch identisch zur Zi8 geblieben und stellen sich wie folgt dar:

  • 1080p: 1920 x 1080, 30 Bilder pro Sekunde
  • 720p/60 Bilder pro Sekunde: 1280 x 720, 60 Bilder pro Sekunde
  • 720p: 1280 x 720, 30 Bilder pro Sekunde
  • WVGA: 848 x 480, 30 Bilder pro Sekunde
  • Stehbild: 5,3 MP, Bildschirmformat 16:9, interpoliert

Der Anschluss für ein externes Mikrofon wurde an die Geräteoberseite verlegt und mit dem Kopfhöreranschluss kombiniert. Der kapazitive  Touchscreen ist hell, gut ablesbar und reagiert flott auf „Eingaben“. Ein Anschluss für HDMI-Kabel, zur direkten Verbindung mit geeigneten Anzeigegeräten, fehlt ebenso wenig wie der integierte USB 2.0 und ein A/V Ausgang. Der interne Speicher ist mit 128MB knapp bemessen, lässt sich jedoch über den SDHC Slot mit bis zu 32GB grossen Karten erweitern.

Soviel zu den technischen Daten, hin zu der subjektiven Emfindung im Testeinsatz:

Zuerst ein Beispielvideo von Kodaks Flashmob zum 125. Geburtstag des Unternehmens. Ein Quadrokopter, bestückt mir der neuen Kodak PlayTouch Pocket Videokamera, kreiste während des Flashmobs über den Köpfen der Flashmobber und hielt das Spektakel auch aus der Luft fest. Hier kann man sich ein recht gutes Bild der Leistung der PlayTouch im Einsatz machen:

Das Display ist sichtbar besser ablesbar und durch die Querformatgrösse, beim Betrachten von Filmmaterial, wesentlich angenehmer als das Display der Zi8 (Softwareeinstellungen zur Entspiegelung helfen hier tatsächlich und beziehen sich einzig und alleine auf die Ansichtssteuerung des Displays, nicht auf die Aufnahme). Leider liegt mir persönlich die PlayTouch nicht so gut in der Hand, da man sie durch das grössere Display viel weiter unten hält und somit nur noch ein Drittel des Gerätes mit der Hand umschliesst, um nicht ausversehen auf das Display zu drücken. Die Zi8 halte ich an gut der Hälfte des Gerätes und empfinde sie somit immer sicher umschlungen. Dieses Gefühl kam bei der PlayTouch nicht auf.

Die Verarbeitung der PlayTouch ist durchaus wertig und optisch ansprechend, leider knarzt der Akkudeckel, da ein wenig Spiel durch die verwendeten Metallfedern vorhanden ist – Papier falten und drunterklemmen hat diesen akustischen Makel schnell behoben. Diese Maßnahme ist jedoch eine äusserst Dringende, da man die Knarzgeräusche, in multipliziertem Zustand, in der Aufnahme wahrnimmt.

Kodak PlayTouch Touchscreen mit Lagesensor
Kodak PlayTouch Touchscreen mit Lagesensor

Die Touchbedienung ist durchaus Geschmackssache, ich persönlich fand die Hardwaretasten der Zi8 angenehmer, jedoch braucht man diese nur zu Einstellungszwecken, zur Aufnahme werden sowohl bei der Zi8 als auch der PlayTouch lediglich der zentrale Knopf gebraucht, nämlich zum Starten und zum Stoppen der Aufnahme. ?Ausschliesslich für den optischen Zoom war der Joystick der Zi8 funktionaler als der Touch-Schieberegler der PlayTouch, denn dieser funktionierte in den Tests nicht immer wie gewünscht und schoss das eine oder andere Mal über das Ziel hinaus.

Kodak spendiert der PlayTouch eine interne Bearbeitungsfunktion, hier sind rudimentäre Schnittmöglichkeiten sowie eine Standbilderfassung enthalten. Um ein Video unterwegs kurz zu schneiden, wenn keine weiteren Anpassungen gewünscht sind, ist dies sicherlich eine nette Idee, gerade bei umfangreicherem, sprich längerem Material, dauert die Bearbeitung und Speicherung des geschnittenen Filmes allerdings sehr lange. Wer es gewohnt ist seine Filme am PC zu schneiden wird daher gerne auf die Funktion verzichten, für alle anderen immerhin eine „Notsoftware“ für Unterwegs. Mittels Share-Button können die Videos und Bilder für die von Kodak beigelegte Software zur Freigabe markiert und nach Anschluss am PC, automatisch mit den konfigurierten Seiten „geshared“ werden.

Leider fehlen weiterhin Einstellungen für den Weissabgleich, oder zumindest Presets für Kunstlicht und ähnliche Lichtumgebungen, der automatische Weissabgleich der PlayTouch stösst leider ähnlich schnell an seine Grenzen wie der des Vorgängermodells. Der 1080p Modus ist ähnlich der Zi8 kein echtes FullHD sondern wird durch eine Verringerung des Bildausschnittes und Interpolation erreicht. Aufnahmen oberhalb von 720p sind daher aus Qualitätsgründen kein Gewinn.

Für einen Pocketcamcorder liefert die PlayTouch eine saubere Leistung ab und hat der Konkurrenz weiterhin den externen Mikrofonanschluss sowie die leichte Erweiterbarkeit durch SD-Karten voraus. In Sachen Bildqualität schwimmt sie, subjektiv gesehen, im oberen Mittelfeld mit, ist natürlich kein Ersatz für einen Camcorder mit entsprechendem Objektiv und optischem Zoom.

Für den schnellen Film zwischendurch ist sie stets ein treuer Begleiter.