Viel wird über die Laufzeit von Smartphones geredet, vor allem viel darüber, wie schnell der Akku seinen letzte Stromstoss ans Gerät abgibt.
Ich war mit der Laufzeit meines Samsung Galaxy immer zufrieden, im täglichen Einsatz kam ich dabei auf irgendwas zwischen 3 und 4 Tage. Da ich aktuell ein Ausweichgerät im Hause habe, empfand ich es an der Zeit einen echten Standbytest zu machen.
Hierzu habe ich das Handy nicht grossartig vorbereitet, sondern lass es so wie es ist im Standy liegen. Es ist kein Labortest, schon nicht aufgrund der gut 70 installierten Applikationen, aber es ist ein Test aus der Praxis. 😉
Gestartet habe ich den Akkutest am vergangenen Mittwoch, den 25.11.2009 um 17:00 Uhr, der Stand nach 120 Stunden: 72% verbleibende Akkulaufzeit. WLAN war in der Zwischenzeit ca. 30 Minuten an um Updates von Apps einzuspielen, ganz in Ruhe lassen konnte ich es einfach nicht.
Ich halte euch auf dem Laufenden, ich schätze dass dies ungefähr Halbzeit war, denn der Akkuanzeige habe ich nie so ganz vertrauen können, die letzten 40% waren doch immer sehr schnell verschwunden.
In den USA braucht man dank der Versorgung mit der neuen Google Maps Navigation keine losgelöste Navigationssoftware auf dem Milestone, bzw. Droid, hier in Deutschland wird aufgrund der noch fehlenden offiziellen Google Maps Navigations Unterstützung die Navigationssoftware Moto Nav mitgeliefert.
Moto Nav ist keine Eigenentwicklung von Motorola, sondern kommt aus dem Hause NNG (hiess mal Nav N Go, wurde aber nach freundlichem Anschreiben durch Navigon, aufgrund der Verwechslungsgefahr, geändert). NNG entwickelt schon einige Jahre Navigationssoftware für Windows Mobile und PNAs und hat seit Neustem eine iPhone Version veröffentlicht.
Die auf dem Milestone ausgelieferte Version basiert ganz offensichtlich auf der iGO Amigo Serie aus dem Hause NNG, eine gegenüber der iGO My way Serie etwas vereinfachte Version der Software.
Das iGO Amigo im Moto Nav Gewand weiss zu gefallen, die Zielauswahl ist einfach gestaltet, kann bequem per Touchscreen-Eingabe erfolgen und berechnet die Routen schnell. Alternativen und Orte in Zielnähe sind über die „Weiteren Optionen“ direkt aus dem Routenbildschirm erreichbar. Änderungen an den Routenoptionen sind ebenfalls möglich, hier zum Beispiel die Arten der erlaubten Strassen (Autobahn, Maut, usw.). Verkehrsdaten können über eine Internetverbindung bezogen und die Route automatisch angepasst werden.
Die Navigation läuft flüssig, die Ansagen kommen stimmig und werden von einer sanften Frauenstimme vorgetragen. Wie von iGO bekannt, ist es möglich sich weitere Stimmen ins System zu spielen, bzw. deren Ansagen zu bearbeiten, die in Foren bemängelte fehlende „Jetzt Abbiegen“ Ansage lässt sich somit leicht ergänzen. Eine sehr gute Übersicht über Sprachfiles findet man im iGO Forenbereich von pocketnavigation.de. TTS (Text-to-Speech) Sprachfiles funktionieren nicht, aufgrund der fehlenden Unterstützung im Moto Nav System. Auf Autobahnen präsentiert Moto Nav, wie von iGO gewohnt, die Verkehrsschilder und vereinfacht somit die Orientierung.
Aus der Kontaktansicht heraus lässt sich die Adresse an Moto Nav übergeben, allerdings fehlt innerhalb der Software eine Möglichkeit zur Adresse eines Kontaktes zu navigieren. Eventuell wird dies in einer kommenden Version nachgepflegt, man wird sehen. Was Moto Nav nach den 60 Tagen Testzeitraum kosten wird ist noch unsicher, ich tippe aber auf eine Anlehnung an die iPhone Preise von iGO My way: West Europa €69,99 und Gesamteuropa: €89,99. Der endgültige Preis soll noch im Dezember feststehen. Über eine Ausweitung ihres Android Engagement hält sich NNG bisher noch bedeckt.
Moto Nav hat für mich einen eindeutigen Vorteil gegenüber der kostenlosen Google Maps Navigation, die Karten liegen auf dem Gerät, es entsteht somit kein Datentraffic und ich kann bedenkenlos über die „Grenzen“ fahren, ohne Angst vor den Roaminggebühren haben zu müssen.
Ein gelungender Android Einstieg für NNG, in Form von Moto Nav.
Eine simple Idee, eine grosse Wirkung, mit Luft nach oben, so kann man das Moto Phone Portal beschreiben, welches auf dem Motorola Milestone vorinstalliert mitgeliefert wird.
Im ersten Moment dachte ich beim Namen „Moto Phone Portal“ an einen Link zu einer Portalswebseite von Motorola und war nicht dazu geneigt diese zu starten, was sich schnell als Fehler herausstellen sollte, denn das Moto Phone Portal ist etwas, was man sich für alle Android Geräte wünschen würde.
Das Phone Portal ist eine App, die einen kleinen Webserver mitbringt, über den man per USB, oder IP mittels WLAN-Verbindung aus Milestone zugreifen kann. Das Portal begrüsst zuerst mit einer Übersicht alle gesendeten und empfangenen SMS, sowie aller Anrufe, egal ob ein- oder ausgehend oder verpasst. Parallel gibt es die zuletzt geschossenen Fotos im Überblick.
Für die Bilder hat Motorola einen eigenen Menüpunkt spendiert. Man kann alle Bilder anschauen, herunterladen, auf dem Telefon löschen und minimal bearbeiten, soll heissen, zuschneiden und drehen. Parallel dazu kann man eine Diashow ablaufen lassen und die geschossenen Bilder bequem am PC präsentieren, ohne sie vom Milestone vorher heruntergeladen zu haben.
Als weitere Menüpunkte gibt es Kontakte und Einstellungen, gehen wir jedoch zuerst auf die Kontakte ein. Man hat die Möglichkeit Kontakte zu importieren und exportieren, zur Verfügung stehen vcf und csv als Dateityp. Kontakte können im Portal bearbeitet werden, das ist sehr angenehm, da man trotzt physikalischer Tastatur des Milestones am PC trotzallem immer schneller ist. Zu jedem Kontakt gibt es eine Übersicht der Anrufe, sowie der Kurznachrichten. Man kann über das Moto Phone Portal SMS-Nachrichten bequem am PC verfassen und versenden. Eine seperate Software erscheint beinahe überflüssig.
Der letzte Menüpunkt Einstellungen gibt Zugriff auf die Klingeltöne und Hintergrundbilder, diese können über das Portal zugewiesen und vorher angehört werden (hier sollte man sich nicht wundern, die Wiedergabe erfolgt am Milestone, nicht am PC). Eine Möglichkeit neue Töne auf das Telefon zu laden besteht bisher nicht. Die Verwaltung der Lesezeichen, sowie des Browserverlaufs runden das Einstellungsmenü ab.
Sollte Motorola das Portal weiterentwickeln und die Verwaltung des Kalenders integrieren, sowie die Möglichkeit auf die E-Mail zuzugreifen, würde das Portal eine externe Software vollständig ersetzen können.
Schon zum aktuellen Zeitpunkt ist das Moto Phone Portal eine sehr gute Idee, die das Milestone vom Mitbewerb absetzt. Ähnliche Portallösungen werden sicher nicht lange auf sich warten lassen und bald den Market bevölkern, meist sind die einfachsten Ideen nunmal die besten!