Gastbeitrag: GTUG in Zürich

Gastartikel von Andreas Seifert:

GTUG Zürich Logo

Am Samstag konnte ich, dank Android Schweiz, an der GTUG im Google-Plex Zürich teilnehmen.

Youtube:

Nach der Begrüsung durch das Android Schweiz Team, hielt Jürgen Allgayer (Director of YouTube Test Engineering Google Schweiz) einen kurzen Vortrag über Youtube. Ein wichtiger neuer Bereich sei “Music”, der offizielle Musik-Clips von den grossen und kleinen Plattenfirmen enthält, auch die “Youtube Top 100” findet man dort. http://www.youtube.com/music

 

GTUG Zürich YouTube Music Präsentation
GTUG Zürich YouTube Music Präsentation

NFC:

Beat Morf, sowie Jonas Sonnenmoser (Albis Technologies AG) und Dominik Gruntz (Fachhochschule Nordwestschweiz) hielten den nächsten Vortrag über Near Field Communication (NFC).

Es wurde erklärt das NFC eine Untergruppe von RFID (Radio Frequency Identification) ist, die heutzutage schon als Diebstahlsicherung in Kaufhäusern verwendet wird. Die Vorteile, dass man keine Konfiguration benötigt und dass das Pairing weniger als 0,1 Sekunde dauert, liegen klar auf der Hand. Das Senden eines Tags benötigt keinen Strom. Der “Nachteil” ist die Geschwindikeit, die nur 13-50 KBytes pro Sekunde beträgt.

Was nuzt NFC?

GTUG Zürich Prsentation NFC Visitenkartentausch
GTUG Zürich Prsentation NFC Visitenkartentausch

NFC kann für Vieles verwendet werden, wie z.B Visitenkarten austauschen. Die Telefonnummern, E-Mail-Adressen etc. müssen nicht alle eingetippt werden, sondern sind mit einer Berührung alle im Telefonbuch gespeichert.  Weitere Verwendungszwecke könnten Produktinfos (z.B an einem Film Plakat, die direkt zum Ticket Kauf führen.), ein Türschloss, Tickets und das Bezahlen an der Kasse.  Bei Lezterem wurden wir auch noch von der Sicherheit überzeugt. In den USA läuft bereits der Dienst “Google Wallet”, mit dem man schon in einigen Geschäften Zahlen kann.

Der einzige Grund wieso dies nicht verbreiteter ist, ist das Huhn-Ei Problem. Hersteller bauen keine NFC Chips ein, weil es noch keinen Nutzen hat und Firmen tun nichts, weil es fast keine Geräte mit NFC gibt.

Samsung:

Ein Sprecher von Samsung Schweiz trat ans Rednerpult und verkündet als erstes das die Kombination aus Android & Samsung Top ist, sie aber trotzdem noch weiter parallel auf Windows Phone 7und das eigene OS Bada setzen werden. Es ging weiter mit der Präsentation der neuen Modelle: Das Galaxy Note, das mit seinem riesen 5.29 Zoll Display zuerst verunsicherte, dabei jedoch sehr dünn ist und deshalb handlich bleibt. Im Gespräch mit einem Besitzer erfuhr ich dass der 2500 mAh Akku sehr lange hält, sein Note laufe seit 1,5 Tagen und er hatte noch immer über 20% Reststand.

GTUG Zürich Vorstellung Samsung Galaxy Nexus
GTUG Zürich Vorstellung Samsung Galaxy Nexus

Über das Galaxy Nexus gibt es nichts Neues zu sagen, ausser dass an der Behebung des Lautstärke-Bugs mit Hochdruck gearbeitet wird. Mit dem Galaxy Tab 7.7 und dem klein Bruder 7.0 Plus, die im Frühling auf den Markt kommen setzt Samsung einen neuen Trend, nämlich den, der tragbaren Tablets.  Das 7.7 hat eine Infrarot Schnittstelle, die in Kombination mit „Smart Remote“ TV, Radio usw. steuern lässt.

Abschliessend nahm ich das Galaxy Nexus in Augenschein und habe mich verliebt, alles läuft flüssig und stabil, die Gesichtsentsperung geht unheimlich schnell, liess sich aber wirklich mit einem Foto austricksen schade.

Was haltet ihr von NFC, Samsungs neuen Geräten und der Entwicklung von Android?

NFC Near Field Communication

Google sieht NFC in Androids Zukunft

NFC Near Field CommunicationGoogles CEO Eric Schmidt war am Montag beim Web 2.0 Summit in San Francisco zu Gast und nutze seinen Auftritt um einige Einblicke in die mobile Zukunft, nach Googles Vorstellungen, zu gewähren.

Neben der Aussage das Android 2.3 Gingerbread in den kommenden Wochen veröffentlicht werde, präsentierte Schmidt „ein Device“, nicht Googles neues Gerät, denn man sei ja kein Hardwarehersteller. Das es sich bei diesem Device um das viel diskutierte Nexus S handelt, bezweifelt mittlerweile wohl kaum noch jemand, auch wenn Samsung als Hersteller vor nicht allzu langer Zeit dieses Gerät noch dementierte.

Als Hauptpunkt von Schmidts Auftritt (Link zum YouTube Video) möchte ich mir an dieser Stelle jedoch NFC als Thema herausgreifen, welches im vorgestellten Gerät mit an Bord ist. NFC (Near Fiel Communication/ Nahfeld Kommunikation) kombiniert Smartcard- und kontaktlose Technik als Erweiterung des ISO/IEC 14443, hierbei wird das Interface der Smartcard mit einem Reader kombiniert. Diese Verbindung ermöglicht beide Betriebsarten: von aktiv-passiv und aktiv-aktiv. Aufgrund der Kompatibilität zu ISO 18000-3 ist es möglich RFID Tags auszulesen, zusätzlich zum NFC Betriebsmodus.

NFC im aktiv-passiv Modus, also zur Nutzung an entsprechenden Terminals, erlaubt eine Kommunikation im Abstand von < 20 Zentimetern, ein beinaher Kontakt muss also bestehen. Der Verbindungsaufbau erfolgt in unter 0,1 Sekunden und erfolgt, ausser im RFID Modus, verschlüsselt.

Schmidts Vision, Kreditkarten in Zukunft überflüssig zu machen und die Daten ins Smartphone zu integrieren, um damit Zahlungen im Laden zu vollziehen, ist gar nicht so weit hergeholt, könnte ein entsprechendes Endgerät sogar mehrere Kartendaten verwalten und somit das Plastikaufkommen in der eigenen Geldbörse massiv verringern. Lediglich an einer flächendeckenden Versorgung mit Terminals in Banken und Geschäften scheitert dieses Vorhaben im ersten Schritt. Sollten allerdings Google und Apple, im kommenden iPhone 5 (Link), die NFC Technik populär machen, sollten sich in Zukunft mehr und mehr Unterstützer finden.

Da die NFC Technik beim vorgestellten Beispiel des Kreditkartenersatzes noch lange nicht ihre Leistungsgrenzen erreicht hat, sollte man ihr gute Chancen auf einen Erfolg einräumen, Anwendungsgebiete gibt es einige:

  • Zur Nutzung von kontaktlosen Zugangs- und Schließsystemen
  • Als Ersatz quasi jeder kontaktlosen Karte
  • Als Initiator für Bluetooth Verbindungen (Geräte aneinander halten, BT wird darauf durch NFC aktiviert, die Verbindungsparameter ausgehandelt und die Verbindung hergestellt), das lästige Suchen und Einrichten von BT-Verbindungen ist damit Geschichte
  • Als elektronischer Identitätsnachweis
  • Für mobilen Zahlungsverkehr im Allgemeinen (inkl. potenzieller Abrechnung über den Mobilfunkprovider), so können zum Beispiel Tickets für den Nahverkehr (Bus, Bahn, etc.) mittels Smartphone mit NFC bezahlt werden.
  • Als elektronisches Ticket für Veranstaltungen (Kino, Konzert, usw.), könnte das online erworbene Ticket aufs Handy geladen werden und beim Betreten des Veranstaltungsortes muss nur das Handy am entsprechenden Terminal „angedockt“ werden, in Kombination mit einem entsprechenden Schließsystem ermöglicht dies quasi einen vollautomatisierten Check-In
  • und Vieles mehr

Darüber hinaus dürfte die Technik auch für die Werbung interessant sein. Dank der Unterstützung für RFID Tags könnten so ganze Supermarktgänge, mit entsprechenden Tags versehen, dem Kunden bei Annährung das beworbene Produkt präsentieren.

NFC in mobilen Telefonen gibt es schon eine ganze Weile und Schmidts Gedankengang ist naheliegend, denn das Smartphone hat man heutzutage überall dabei, es wird sogar seltener vergessen als das Portemonnaie. Darüber hinaus existieren für die aktuellen Smartphones umfangreiche Möglichkeiten das Gerät bei Verlust schnell zu sperren, zu Orten oder die Daten unnutzbar zu machen, das ganze von jedem beliebigem Onlineplatz aus, schneller als man in der Lage wäre, auch nur für eine der verlorenen EC- oder Kreditkarten, die entsprechenden Nummer von der Sperrhotline zu finden.

Das angenehmste an der NFC-Technik: Die Kommunikation erfolgt verschlüsselt und man muss nahe genug an der entsprechenden Gegenstelle sein. Darüber hinaus kann man NFC im Smartphone einfach deaktivieren und nur bei Bedarf anschalten.

Was haltet ihr von NFC und Schmidts Zukunftvisionen der kommenden Generation von Androidgeräten?