Im Rahmen des Kodak ESP 9250 Gewinnspiels wurde mir ein Kodak ESP C315 für einen Langzeittest zur Verfügung gestellt. Der Drucker sollte im Alltag getestet werden, denn selten hat man genügend Druckaufträge und Scans, die man in einer klassischen Testphase von zwei oder drei Wochen erledigen könnte.
Der Kodak ESP C315, übrigens das baugleiche Modell zum Kodak ESP C310, allerdings als Sonderausführung für Media- und Saturnmärkte, wenn ich korrekt informiert bin, steht nun fertig verpackt für die Rücksendung an Kodak in Sichtweite und möchte in aussagekräftigen Worten umschrieben werden.
Nur was schreibt man zu einem Drucker? – Fangen wir besser anders an.
Ich erwarte mir von einem Drucker natürlich dass er druckt, dies angenehm zügig und in ordentlicher Qualität. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wenn er dies nun auch in Farbe zu Blatt bringen kann, umso besser. Darüber hinaus sollten die Druckkosten im Rahmen bleiben, was bei Tintenstrahldruckern nur allzu häufig nicht der Fall ist, ausser man weicht auf Dritthersteller bei der Nachfülltintenversorgung aus. Da es sich um ein All-in-One Gerät handelt, sollte der Drucker natürlich zügig kopieren/scannen können, sowohl reinen Text, als auch grafisches Material, wie Fotos. Da ich gerne viel fotografiere, ist ein solcher Drucker der idealer Begleiter, das eine oder andere Foto, ohne Umweg über das Fotolabor, aufs Papier zu bringen – entsprechendes Fotopapier vorausgesetzt.
Die Rahmenbedingungen, oder besser gesagt Erwartungen, sind also definiert. Wie der Kodak ESP C315, auf diese Wünsche bezogen, abgeschnitten hat, soll im Folgenden erläutert werden.
Der Drucker durfte sich nun gute drei Monate meinem Alltag stellen, der bisher durch einen alten HP Laserdrucker begleitet wurde. Ich habe absolut alle Drucksachen auf dem Kodak ESP C315 erledigt, von der normalen Korrespondenz, über Einladungskarten und Fotodrucke.
Einrichtung:
Die Installation ging schnell von der Hand. Drucker ausgepackt, an den Strom gehangen und im Menü des Displays die WLAN-Einstellungen vornehmen und schon kann es prinzipiell losgehen, sofern auf einem PC im gleichen Netzwerk der Druckertreiber vorhanden ist. Da kommen wir an die erste Hürde – im Netzwerk befindet sich nativ kein Windows oder MacOS betriebenes Stück Computerhardware. Windows XP und Windows 7 schnell virtuell gebootet und die Kodak-Software installiert, dann war der Drucker schnell gefunden und die erste Testseite zu Papier gebracht. Der ESP C315 geht dabei recht flott zu Werke, vermeldet seine Arbeitstätigkeit aber auch klar vernehmbar. Dank WLAN sollte das kein Problem sein, Drucker in den Flur und Ruhe ist’s. Leider war der Kodak ESP C315 unter Linux, aufgrund fehlender Treiber, nicht zum Laufen zu bringen. Im Zusammenspiel mit Google Cloud Print oder dem Pogoplug tat sich auch nichts. Ohne Windows oder MacOS ist der Drucker lediglich von einer eingesteckten SD-Karte zu befüttern, von der er Bilder drucken, oder Scans auf die Vorgenannte ablegen kann.
Fazit Einrichtung: Linux und Kodak ESP C315: No-Go!
Drucken:
Das was der ESP C315 zu Blatte bringt kann sich durchaus sehen lassen. Mit Textausdrucken hat mittlerweile kaum ein Drucker ernsthafte Probleme. Grobe Schmierer oder ausgefranste Schriften sind glücklicherweise ein Relikt des letzten Jahrzehntes. Wenn man die Ausdrucke nun subjektiv bewertet und nicht im Labor analysiert, sind andere Werte wichtig. Kommt das, was der Drucker ausspuckt sauber, schnell und günstig auf das Papier – was man im Falle des ESP C315 mit einem klaren JA beantworten kann. Die Druckkosten halten sich äusserst angenehm im Rahmen, so schlägt selbst die Originaltinte nicht allzu schwer zu Buche. Da können sich andere Hersteller durchaus eine Scheibe abschneiden. Fotoausdrucke haben selbst auf Normalpapier eine schöne Farbdarstellung und Schärfe, das entsprechende Eingangsformat vorausgesetzt. Sind mir allerdings beim Ausdruck ein wenig zu feucht, dass das nicht sein muss zeigt der Ausdruck auf Fotopapier und in diesem Zusammenhang spielt der Kleine seine ganzen Stärken aus, denn die Ausdrucke wissen zu begeistern.
Fazit Drucktest: tadellos bestanden!
Scannen und Kopieren:
Der ESP C315 kommt als All-in-One Gerät daher und lässt sich mit Kopier- und Scanfunktion bewerben. Selbstverständlich also, dass dies ebenfalls getestet werden muss. Getrennt habe ich den Test der Scanfunktion in Dokumentenscans und Fotoscans. Textdokumente werden vom Kodak einwandfrei eingelesen und lassen sich anschliessend als Bilddateien, PDF mit mehreren Seiten oder über eine OCR Schnittstelle einlesen und weiterverwenden. Die Qualität ist für den Alltagsgebrauch völlig ausreichend, tendiert bei farbigen Dokumenten (vor allem Logos, etc.) jedoch dazu ein wenig unscharf und körnig zu werden, egal welche DPI Einstellung man verwendet. Die meisten Dokumente habe ich nicht über 600 DPI gescannt, um dies angemerkt zu haben. Neben den Dokumenten hat mich die Scanqualität von Fotos am meisten interessiert, ich besitze noch Kistenweise analoge „Meisterwerke“ die auf die Digitalisierung warten. Leider patzt der ESP C315 hier gewaltig. Alle Bilder, egal ob mattes oder glänzendes Fotopapier, haben einen unangenehmen Farbstich, sind recht flau und unscharf. Ohne anschliessende Bearbeitung würde ich kein einziges dieser Bilder verwenden wollen. Zwar bietet die Kodak-Software einige Optionen zur Anpassung und Optimierung der Scans. Keine dieser erachte ich allerdings als zufriedenstellende Lösung, arbeiten manche Funktionen wie die Nachschärfung einfach zu wenig selektiv, oder wie die automatische Bildoptimierung einfach zu knallig. Eine Anpassung in einer ausgereiften Bildbearbeitungssoftware ist hier also ein Muss! Immerhin funktioniert die Scanfunktion flott und man kann mehrere Bilder parallel auf die A4 Fläche legen, in der Software als einzelne Bilder ausschneiden (sofern die automatische Erkennung daneben gelegen haben sollte) und in eigenen Dateien ablegen lassen.
Fazit Scanfunktion: nette Beigabe, für Fotos leider ungeeignet!
Gesamtfazit:
Der Kodak ESP C315 ist ein Drucker, den man sich anschauen sollte. Mit einem Anschaffungspreis von 99,99 € (UVP im Kodak.de Webshop) ist er erschwinglich und belohnt dafür mit überzeugenden Druckergebnissen bei geringen Betriebskosten. Für den gelegentlichen Scan von Dokumenten ist er gut nutzbar, Fotos sollten aber nicht das Hauptaugenmerk beim Kauf sein, hier wird man enttäuscht. Dank eingebauter WLAN-Schnittstelle ist der Drucker überall in Reichweite des eigenen Netzes platzierbar und findet immer seinen Platz. Nutzt man Windows oder MacOS als Betriebssystem bekommt man mit dem ESP C315 einen günstigen Allrounder, der den Fokus auf eine überzeugende Druckfunktion legt.