Western Digitals TV Live Media Player ist an sich schon ein sehr nettes Stück Media Center Hardware. Mit Hilfe der Custom Firmware WDLXTV-Live bekommt die Linux betriebene Box so richtig Schwung.
Von Haus aus kommt die WD TV Live sehr ordentlich daher, ein Mediaplayer mit kompakten Abmessungen und Unterstützung von vielen Video-, wie Audioformaten. Videos können sowohl in SD als auch Full-HD-1080p abgespielt werden, es stehen ein HDMI, ein Composite- (RCA) und ein Komponenten-Ausgang, zur Übertragung der Signale ans geeignete Fernsehgerät, zur Verfügung. Den Sound gibt die Box mittels S/PDIF optisch an eine Entsprechende Anlage weiter und unterstützt DTS.
Im inneren der Box werkelt ein Sigma Chipsatz, dessen Prozessor mit 500MHz, der Co-Prozessor, als auch die GPU mit jeweils 300MHz betrieben werden. Als Speicher stehen 256MB zur Verfügung, angeschlossen werden können USB-Geräte wie Sticks und Platten, womit wir beim einzigen „Manko“ der Box angelangt wären, die Box bringt keinen eigenen Speicherplatz für Videos, Bilder oder Musik mit. In der Firmware von WD können zwei Geräte per USB angeschlossen und angesteuert werden. Die Custom Firmware hebt diese Beschränkung auf und erlaubt es USB Hubs anzuschliessen. Dem Speicherausbau sind somit kaum Grenzen gesetzt.
Die Custom Firmware, ich nutze B-Rads WDLXTV-Live, welche sich schon bei den ursprünglichen WD TV Boxen bewähren konnte, fügt den vollen Zugang zur Box hinzu. Per Telnet, alternativ mittels nachinstallierten Paket auch SSH, bekommt man einen vollen Konsolenzugang und bewegt sich auf einem Linux System. WDLXTV-Live bringt einen installierten Deluge Torrentserver, samt Web UI, mit und erlaubt es die Box als Torrentserver zu nutzen. Ebenso ist Lighttpd installiert und kann für den kleinen Webserver im Wohnzimmer genutzt werden, ein FTP Server und Vieles mehr kann installiert werden.
Die Installation könnte einfacher nicht sein und sollte selbst unerfahrene Anwender nicht abschrecken:
- Die aktuelle Version von WDLXTV-Live von wdlxtv.com herunterladen
- Entpacken und die *.bin und *.ver Datei auf einen USB-Stick kopieren
- In den USB1 Port der WD TV Live einlegen und die Box einschalten.
- Das Gerät meldet die Verfügbarkeit einer neuen Version, die Abfrage entsprechend bestätigen.
- Nach dem automatischen Reboot steht das neue System zur Verfügung und die beiden Dateien können wieder vom Stick entfernt werden.
- Mittels Telnet oder Webbrowser kann sofort auf die IP Adresse der Box zugegriffen werden.
Dank WDLXTV können DVD-Laufwerke per USB angeschlossen werden und die Auswahl von funktionierenden USB-WLan Sticks ist umfangreicher als mit der original Firmware (für alle die die Box gerne drahtlos ins Netz einbinden wollen).
Somit hat die Box meine bisherige XBMC Lösung verdrängt, da diese zum einen zu laut und mittlerweile nicht mehr zeitgemäss war (Probleme mit mkv Dateien). Die WD TV Live ist dank passiver Kühlung vollständig geräuschlos und erfüllt für rund 110€ (Amazon-Link) alle meine Wünsche.
Nachtrag: B-Rad hat eine erste Version von Debian Linux für den Live-Boot vom USB-Stick erstellt. Hierzu lediglich die boot.bin auf den Stick kopieren und mit diesem booten. Änderungen am System auf der WD Box werden nicht vorgenommen, es wird immer Debian gestartet, sobald der Stick angeschlossen ist, ist er es nicht, bootet die Firmware der Box.