Da bin ich wieder und diesmal schon mit ein bißchen Übung beim Schreiben von Artikeln. Im zweiten und letzten Teil werde ich, wie schon angekündigt, über meine Erfahrungen mit dem Lutea im Alltag berichten.
Wie Ihr sicherlich noch wißt, hatte ich mein Lutea bereits mit meinem Google-Konto eingerichtet. (Link zum ersten Teil des Testes: Das Base Lutea – eine Frau, ein Handy, ein Neuanfang) Das Nächste was mich bei der weiteren Einrichtung störte war der absolut besch….. Empfang in unserer Kellerwohnung. Dank W-LAN klappt aber auch der Internetzugriff an den Drahtlospunkten zu Hause oder unterwegs. Und die Einrichtung ist auch ganz einfach. Über die Einstellungen läßt sich festlegen dass primär immer ein erkanntes, im Telefon gespeichertes W-LAN Netz verwendet wird.
Gesagt, getan. Mit dem richtigen Empfang konnte ich mich nun also auch um das Installieren meiner unbedingt benötigten Anwendungen kümmern.
Um die Wichtigsten schneller öffnen zu können stehen mir mehrere sog. Homescreens zur Verfügung, auf denen ich Verknüpfungen zu den Programmen erstellen kann. Standardmäßig sind die Google-Dienste (Sprach-) Suche, Mail, Talk, Maps (Navigation), Latitude und YouTube, sowie die Office Docs to go vorinstalliert.
Was darüber hinaus geht muss man aus dem Android Market, der ebenfalls vorinstalliert ist, selbst heraus suchen. Da hatte ich eher das Problem, dass ich überhaupt keinen Überblick hatte was man da so sinnvolles oder weniger sinnvolles braucht. Aber mit der Hilfe von Nodch hatte ich ein paar – wie er sagt – unbedingt benötigte Apps aus dem Market installiert und mit der Zeit ist das Suchen nach neuen sinnvollen oder auch unsinnigen Apps kein Problem mehr. Ich selbst habe mir noch Anwendungen wie Google Docs und die Dropbox (um Dokumente u.ä. mit Nodch zu teilen), den c:geo (zum Geocachen ;-)),den Business Calendar und Taskos (zum Verwalten meiner Termine und Aufgaben), Tweetdeck,
und zusätzlich zu dem auf dem Lutea standardmäßig bereitstehenden Browser den Opera Mini installiert.
Die Programme lassen sich im allgemeinen recht zügig öffnen und der Wechsel zwischen den Anwendungen ist ebenfalls ohne nennenswerte Verzögerungen zu beobachten.
Das Diplay ist angenehm groß (Auflösung von 480×800 Pixel) und so ist das Surfen auf den Webseiten oder das Lesen von E-Mails wenn man unterwegs eigentlich auch ok. Um länger im Internet zu surfen oder für die Bearbeitung meiner E-Mails ziehe ich das Notebook jedoch immer noch vor. Ein kleiner Minuspunkt ist allerdings, dass die Oberfläche beim Lutea ziemlich stark spiegelt.
Der Touchscreen ist für mich ausreichend hell und auch die Farben sind meiner Meinung nach schön. Allerdings werde ich schon immer ganz neidisch, wenn Nodch neben mir das Samsung Galaxy SII in der Hand hat, dass ja ein AMOLED-Display besitzt. Die Farben sind schon toll und vor allem kann ich draussen bei Sonneneinstrahlung immer noch was erkennen was ich bei meinem Testgerät leider vermisse.
Die Bedienung des Touchscreens ist nicht immer einfach. So hatte ich beim Verschieben langer Listen schon das eine oder andere Mal Probleme. Sehr oft reagierte er erst nach mehrmaliger Berührung und das Ziehen auf dem Bildschirm war auch nicht immer erfolgreich.
Zum Gehäuse hatte ich ja im vorherigen Artikel schon einiges gesagt, allerdings sind mir im Alltagstest noch die physikalischen Tasten positiv aufgefallen, da ich mit den Touch-Tasten, wie sie z.B.beim Samsung Galaxy S II vorkommen, immer wieder ungewollt auf die Menü- oder Zurück-Taste drücke. Was ich allerdings nicht getestet habe – ich hätte wohl auch nicht gedurft – ist die Bruchsicherheit des Gehäuses. Bei mir sollte es schon mal ab und an hinfallen dürfen, ohne dass man es gleich sieht ;-).
Der nächste Punkt auf meiner Checkliste der Tests war die integrierte 5-Megapixel-Kamera, denn in Zeiten von sozialen Netzwerken und internetfähigen Mobiltelefonen scheint es ein Muß zu sein, den einen oder anderen Schnappschuss oder Video direkt in jedes beliebige soziale Netzwerk hochzuladen, was mit dem Lutea aber auch kein Problem ist.
Leider hat die Kamera keine Blitzfunktion und so sind Fotos bei geringer Helligkeit natürlich nicht zu gebrauchen. Aber auch meine für den Test gemachten Tageslichtfotos lassen zu wünschen übrig. Mehr als ein Schnappschuss ist da nicht drin. Was auch fehlt ist der Autofokus. Die Farben sind soweit noch vertretbar, allerdings wird es, was die Schärfe der Fotos angeht schon sehr grenzwertig und je weniger Tageslicht desto mehr “Körner”sind auf dem Foto.
Nachdem ich einige Tage mit meinen Anwendungen und Möglichkeiten gespielt und das ein oder andere ausprobiert hatte, kam ich tatsächlich in die Verlegenheit jemanden von unterwegs anzurufen. TELEFONIEREN??? Ach so, das kann es ja auch. Aber ich muß erst mal nachschauen wie es funktioniert. Nach kurzer Suche hatte ich dann auch die Anwendung zum Telefonieren gefunden. Die Sprachqualität meiner Anrufpartner war klar und deutlich und mehr wollte ich auch nicht.
Ein ganz klarer Schwachpunkt beim Base Lutea ist für mich der wahnsinnige Stromverbrauch. Ich habe langsam das Gefühl das ich wieder im Zeitalter des “Schnurtelefons” angelangt bin, denn leider hängt mein Lutea ständig am Ladekabel. Auch mit verschiedenen Änderungen der Einstellungen ließ sich der Stromverbrauch nicht wesentlich reduzieren. Wenn ich alle Anwendungen normal laufen liess und die Schnittstellen für W-LAN und Synchronisation aktiv waren, meckerte mein Akku nach knapp 24 Stunden. Bei intensiver Benutzung wie längeres Surfen im Internet, meldet er sich auch schon nach ca. 8 Stunden.
Das Base Lutea basiert im Übrigen auf dem ZTE Blade, für welches einige interessante Custom ROMs zur Verfügung stehen, die die Leistung des Gerätes optimal ausnutzen. Link zum Root/Hacking/Modding Forum von Android-Hilfe.de
Abschließend kann ich sagen, dass das Base Lutea für mich als Einstieg in das mobile Internet absolut in Frage kommt. Sieht man mal von der größten Schwachstelle Akkulaufzeit ab, bietet es auf der anderen Seite jedoch durchaus sehr viele positive Aspekte wie die schnelle und einfache Bedienung.
Durch dieses Preis-Leistungs-Verhältnis wird einem der Einstieg in den Smartphonebereich dann doch sehr einfach gemacht.
Gibt es noch mehr Smartphone-Einsteiger mit dem Base Lutea hier? Dann teilt mir doch einfach in den Kommentaren mit, welche Erfahrungen Ihr damit gemacht habt.
Mein erster Testbericht endet hier und mal sehen vielleicht läßt Nodch mich ja auch noch mal testen und schreiben.