Linux ist b?se und gef?hrlich !

Wer, wie ich, regelm??ig Spiegel.online liest, ist eventuell auch ?ber die beiden Artikel zu Linux gestolpert.
Klaus L?ber, der sich selbst Raptor taufte, kommt zum Fazit, dass Linux seine Anwender ma?los ?berfordert, veraltet und grundlegend ebenso unsicher ist, wie Windows. Das nehme ich zum Anla? und gebe eine kurze Meinung zu diesen Artikeln ab.


Da macht Spiegel erst so sch?n Wind f?r Opensource, wenn auch nur f?r die Windowsprogramme, aber Werbung ist Werbung, nur um nun so b?se zu uns treuen Linuxusern zu sein. 😉

Da wird das Linux doch als veraltet dargestelt, basiert es doch auf einem Unix aus den Sechzigern, seitdem hat sich nat?rlich nichts ver?ndert und Linux schleppt, ebenso wie es Windows lange tat, einen hoffnungslos veralteten Kernel mit sich herum. Zu behaupten, dass der Anwender ein kybernetisches Kontrolldenken verinnerlicht haben und anwenden m?sse, finde ich ein wenig ?bertrieben.

Er ist nicht nur Anwender, sondern gleichzeitig auch immer der Administrator seines eigenen Systems.

Gehen einem mittlerweile nicht gen?gend Programme zur Hand, die die Administration vereinfachen und nahezu alles abnehmen – auch unter Suse Herr L?ber! Eine manuelle Pflege von Paketen ist l?ngst eine Geschichte von gestern, ausser nat?rlich man m?chte es nicht grafisch, durchaus zu verstehen. Kein Betriebssystem befreit den Anwender von gewissen administrativen Pflichten seine Programme auf dem aktuellen Stand zu halten.

Das allerdings ist fraglich. Die vielger?hmte Sicherheit und Stabilit?t von Linux, scheinbar unabh?ngig vom Vorwissen und Engagement des Anwenders, h?ngen in Wahrheit gerade davon ab. Wer beim „Blick hinter die Kulissen“ mit kryptischen Zeichen operiert, die er nicht versteht, gef?hrdet sein System viel nachhaltiger, als es der d?mmste Windows-User je k?nnte.

Dies wiederum mag, bezogen auf das System an sich, absolut richtig sein. Ein unbedarfter Linuxanwender gef?hrdet sein System in so fern, als dass er sich sein System bis zur Unbenutzbarkeit, zumindest f?r den unbedarften Anweder, „verkonfigurieren“ kann. Gl?cklicherweise nutzen aber prozentual wesentlich weniger Linuxuser das Root-Konto und geben somit ihr System potenziellen Angreifern leichter zug?nglich zur Verf?gung, was hingegen bei typische „Windowsbenutzer“ ein allt?gliches Vorkommnis ist.

Abgesehen davon enth?lt der Linux-Sourcecode Unmengen von Fehlern. Immerhin wurde er von Hunderten Programmieren ?ber Jahre hinweg zusammengeschrieben. Und wo viele Menschen arbeiten, werden unweigerlich viele Fehler gemacht. Auch und gerade wenn der Code offen liegt und st?ndig Schwachstellen entdeckt und ausgebessert werden.

Fehler passieren ?berall, davon wird sich niemand freisprechen wollen, aber wie der Autor treffend bemerkt, sie werden „st?ndig entdeckt und ausgebessert“ und dies zeitnah.

Wer den gr??ten Teil seiner Arbeitszeit damit verbringt, Fehlerprotokolle auszuwerten, Programmbibliotheken zu pflegen, Befehlszeilen auszuprobieren und nach Software-Updates zu suchen, hat sich zum Sklaven seiner eigenen Kontrollsucht gemacht.

Wer seinen gr??ten Teil der Zeit eben damit verbringt hat in meinen Augen schlicht etwas falsch gemacht, oder liege ich hier komplett daneben, mag nat?rlich sein. Sicher gibt es, auf die gesamte Nutzungsdauer gesehen, bei Linux h?ufiger etwas zu updaten oder anzupassen, ich nehme jedoch genau das, f?r ein Mehr an Sicherheit und Stabilit?t, gerne in Kauf.

Ich m?chte hiermit nat?rlich kein Missionar sein und alle Welt zur Linuxnutzung bekehren, das versuchen ganz Andere schon, vielmehr bin auch ich der Meinung, dass Linux nicht f?r jeden uneingeschr?nkt nutzbar ist. Gerade langj?hrige Windowsbenutzer, die eine komplett andere Arbeitsweise im Umgang mit ihrem System an den Tag legen, werden sich nur sehr schwer oder gar nicht in das System einfinden. F?r Neueinsteiger oder Leute mit klar definierten Zielen, f?r die es immer ein passendes Programm gibt, am Rande erw?hnt, stellt es aber sicher eine mehr als lohnende Alternative dar. Die Zahl der Linuxanwender wird sicher weiter wachsen, aber auf einen Durchbruch im Desktopbereich lohnt sich das Warten sicher nicht, vorerst…Microsoft arbeitet ja noch an Longhorn, welches wohl viele der illegalen Windowsbenutzer vor die Wahl stellen wird, kaufen oder Alternative. Sp?testens dann, wenn Microsoft den Support f?r seine Vorg?ngerversionen einstellt, aber bis dahin vergehen sicher noch knapp 10 Jahre und da die Menschheit bequem ist, macht man sich erst dann Gedanken, wenn es brennt und nicht vorher.

Beide Artikel „Linux-Betriebssystem: Qu?len an der Quelle“ (Teil1) und „Linux: Die Not mit dem Retter“ (Teil2) findet man in voller L?nge bei Spiegel.online. Alle Zitate entstammen diesen Artikeln.

Absolut lesenwert ist die Persiflage zum Artikel.